Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

20.11.2004

20.11.2004
05.45 Uhr Ich erwache löblichst und springe gutgelaunt aus dem Bett. Ich ziehe meinen modischen ADIDAS Sportanzug an und absolviere die tägliche Morgengymnastik im Garten. Bei 17°C und frischer Luft komme ich so richtig in Schwung.
06.15 Uhr Ich nehme eine kalte Dusche und schrubbe mich ordentlich ab - das tut gut.
07.15 Uhr Zum Frühstück gibt es heute gesunde Maisflocken (unlöblich: Corn Flakes), frische Milch und eine vitaminreiche Banane. Dazu trinke ich Pfefferminztee und eine Glas Orangensaft.
08.00 Uhr Ich beginne diesen Samstag ganz entspannt und setze mich mit der Tageszeitung auf die Terrasse. HEUREKA - im Lokalteil finde ich eine interessante Reportage über ein gesunkenes Schiff vor der Küste von Naples. Offensichtlich handelt es sich bei diesem Wrack um ein Handelsschiff aus dem 19. Jahrhundert. Ein Wissenschaftler aus Miami möchte das Schiff demnächst genau untersuchen und Goldmünzen sowie diverse Antiquitäten bergen - wie aufregend. Admiral a. D. Bürstenbinder hätte garantiert seine helle Freude bei solch einem Abenteuer.
08.45 Uhr Die Einfahrt muss dringend gekehrt werden. Ich schnappe mir den Besen und mache mich an die Arbeit. Ordnung muss schliesslich sein, denn wie jedes Kind weiss, ist die Einfahrt die Visitenkarte eines jeden Eigenheims.
09.30 Uhr Verschwitzt stelle ich den Besen in die Garage zurück und mache mir Gedanken über den heutigen Einkaufsgang. Da der Kühlschrank beinahe leer ist, werde ich jetzt gleich zum Grosseinkauf aufbrechen.
10.00 Uhr Gekonnt steuere ich den JEEP zum Winn Dixie Einkaufsmarkt und parke nur wenige Meter vom Eingang entfernt. Ich schiebe den Einkaufswagen durch die langen Gänge und befülle ihn redlichst mit Schokolade, Frühstücksspeck, Orangensaft, Kaffee, Zahnpasta, Tiefkühlpizza, Donuts, Alleskleber, Gurke, Tschips, Milch, Joghurt, Zucker, Pfeffer, Eier, Kopfsalat, Schneebesen, Vitamintabletten, Tomaten, Mars, Koka Kola Brause, Knoblauch, Butter und Bananen.
10.45 Uhr Nachdem ich die Rechnung in Bar bezahlt habe, schleppe ich die Einkaufstüten zum Wagen und verstaue alles sicher im Kofferraum. Danach steuere ich das Gefährt zurück auf die Strasse und parke gleich wieder wenige hundert Meter weiter vor dem sogenannten "Liquor Store" (löblich: Likör Laden).
11.00 Uhr HEUREKA - hier werden alkoholische Getränke aller Art feilgeboten und ich finde sogar original Löwenbräu Weissbier aus der Heimat - wie schön. Ich lade sofort fünf Flaschen in meinen Einkaufswagen und nehme noch zwei Sechserpackungen Budweiser Bier mit. Der freundliche Verkäufer erklärt mir, dass ich beim Kauf von drei Sechserpackungen sogar noch einen hochwertigen Wandflaschenöffner gratis dazubekomme. Natürlich greife ich umgehend zu und lasse mir dieses Schnäppchen nicht entgehen. Ich bezahle alles und lade die Einkäufe dann in den JEEP.
11.45 Uhr Ich kurve etwas durch die Gegend und entscheide mich, das Mittagessen in einer löblichen "Shoney`s" Gaststätte einzunehmen. Ich werde an einen schönen Fensterplatz geführt und studiere gleich die Speisekarte.
12.00 Uhr Ich bestelle eine Dr. Pepper Brause und ein "Chicken Cordon Bleu". Dabei handelt es sich um eine keusche, gegrillte Hühnerbrust, die mit geräuchertem Schinken und Schweizer Käse gefüllt ist. Dazu werden Kartoffelstäbe und Honig Senf Sosse serviert - wirklich delikat.
12.30 Uhr Nachdem ich die Rechnung in Bar bezahlt, und noch einen Dollar Trinkgeld gegeben habe, verlasse ich die Gaststätte und düse mit dem JEEP in Richtung Golf von Mexiko. Nach diesem reichhaltigen Mittagessen kann ein kleiner Spaziergang am Meer nicht schaden.
13.00 Uhr Ich parke das KFZ gekonnt auf einem Parkplatz direkt am Boardwalk und wandere am Strand in Richtung Süden. Mehrere Badegäste tummeln sich am Meer und sonnen sich - wie schön. Ich beobachte einige Pelikane beim Fischfang und mache mir meine eigenen Gedanken. Schon am Mittwoch werde ich mich auf die beschwerliche Reise nach Atlanta machen. HEUREKA - ich freue mich schon sehr auf das Wiedersehen mit den Kindern und Prof. Edelbert Kuhn.
13.45 Uhr Zurück am Fahrzeug fällt mir ein, dass ich vor der Reise unbedingt noch eine Inspektion in einer Fachwerkstatt vornehmen lassen muss. Schliesslich will ich sicher in Atlanta ankommen - HEUREKA.
14.15 Uhr Endlich treffe ich wieder im Lowbank Drive ein. Ich parke den JEEP sicher auf der Einfahrt und begebe mich dann auf die Terrasse. Einem kleinen Mittagsschlaf steht nun nichts mehr im Weg. Ich entspanne mich redlichst und schlafe auch sofort ein.
15.15 Uhr Sehr lautes und aggressives Telefonklingeln stört mich bei meiner Ruhe. Ich nehme den Hörer ab und vernehme die Stimme meiner Nachbarin in der Leitung. HEUREKA - die gute Frau lädt mich zum Kaffeekränzchen ein und erklärt, dass sie sogar einen löblichen Mohnkuchen zubereitet hat - wie schön. Natürlich sage ich sofort zu und verlasse das Eigenheim umgehend.
15.30 Uhr Frau Goldsmith erwartet mich schon an der Eingangstüre redlichst. Als Kavalier der alten Schule begrüsse ich die Dame mit einem keuschen Handkuss und lasse mich dann auf die Terrasse führen. Die gute Frau kredenzt mir eine Tasse Kaffee und ein grosses Stück Kuchen mit Sahne. HEUREKA - schmeckt nicht schlecht, Herr Specht. Während wir unser Kaffeekränzchen geniessen, frage ich die gute Seele, wo man hier in der Gegend eine zuverlässige und seriöse Autowerkstatt findet. Frau Goldsmith erzählt von einer Werkstatt in der Groves Road, nur 3 Autominuten von meinem Eigenheim entfernt. Sie sagt, dass dort der JEEP Karaoke in besten Händen wäre - wie schön. Sofort notiere ich die Adresse und lasse mir noch ein Stück Kuchen schmecken.
16.30 Uhr Nun wird es Zeit für die Anschnurarbeit. Ich verabschiede mich redlichst und kehre wieder ins Eigenheim zurück. Sofort gehe ich Anschnur und beantworte Anfragen von besorgten Eltern. Wie immer gebe ich hilfreiche Ratschläge und helfe, wo ich nur kann. HEUREKA - in der Vorweihnachtszeit scheinen es die jugendlichen Rabauken besonders bunt zu treiben. Ferner besuche ich meinen neuen Plauderkanal und begrüsse einige Heimseitenbesucher persönlich.
17.15 Uhr Endlich ist die Anschnurarbeit beendet. Ich schalte den Heimrechner ordnungsgemäss aus und gehe dann schnurstracks in die Küche. Da ich schon grossen Hunger habe, werde ich mir nun ein schmackhaftes und gesundes T-Knochen-Schnitzel auf dem schönen Grill zubereiten. Fachmännisch befülle ich den Freiluftgrill mit löblicher Holzkohle und entzünde dann das Feuer. Nachdem ich die löblichen Schnitzel mit Salz, Pfeffer und Knoblauch eingerieben habe, lege ich sie auf den Grill und mariniere sie mit einem Schuss Bier. HEUREKA - wie das duftet. Ausserdem bereite ich einen schmackhaften Tomatensalat zu und decke den Tisch auf der Terrasse.
18.00 Uhr Endlich sind die Schnitzel ordentlich durchgebraten. Ich lasse mir das Fleisch redlichst schmecken und geniesse die frische Abendluft. HEUREKA - im Sonnenscheinstaat kann man es wirklich aushalten.
18.45 Uhr Nach dem Abwasch nehme ich bequem vor dem Fernseher platz und studiere die Fernsehzeitschrift. Ich sehe mir die Nachrichten auf CNN an und informiere mich über das politische Geschehen in der Welt. Anschliessend schalte ich auf NBC um und verfolge lustige Spielschauen namens "Jeopardy" und "Wheele of Fortune" (löblich: Glücksrad). HEUREKA - ich lache sehr.
19.45 Uhr Nach diesem Fernsehschmankerl wartet ein Spielfilm namens "Erin Brockovitch" auf mich. Dieser Streifen handelt von der wahren Geschichte einer Mutter namens Erin Brockovitch, die mit Hilfe einer Anwaltskanzlei einen grossen Energiekonzern auf Schadenersatz verklagt. HEUREKA - diesen Unsinn muss man gesehen haben. Schlechte Schauspieler und eine völlig undurchsichtige Handlung machen den heutigen Fernsehabend zu einem Reinfall - wie schade.
20.45 Uhr Nun habe ich genug gesehen. Ich schalte das Fernsehgerät schnell aus und unternehme noch einen Rundgang durch das Eigenheim. Ordnungsgemäss verschliesse ich alle Fenster und Türen und lese dann noch etwas in der Bibel.
21.30 Uhr Ich gehe ins Bett. Gute Nacht.

Der schöne Wandflaschenöffner von Budweiser:

http://pfaffenberg.permuda.net/oeffner.jpg

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 20.11.2004
© Reinhard Pfaffenberg