Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

12.11.2004

12.11.2004
04.37 Uhr Unheimliche Geräusche wecken mich unlöblichst. Ich springe aus dem Bett und greife nach meiner leistungsstarken Stabtaschenlampe. Vorsichtig schleiche ich auf den Balkon und sehe nach dem Rechten. HEUREKA - im Lichtkegel meiner Taschenlampe entdecke ich mehrere Ajaja Vögel badend im Schwimmbecken - wie ekelerregend. Sofort lasse ich die Lampe fallen und klatsche mehrere Male kräftig in die Hände. Leider ohne Erfolg - das Federvieh quakt laut und lässt sich nicht weiter stören. HEUREKA - gleich platzt mir der Kragen. Ich renne die Treppen hinunter und stürze in den Garten hinaus. Ich schnappe mir Georgs Gewehr und feuere einige Warnschüsse ab. Schon nach kurzer Zeit herrscht wieder Ruhe und Frieden im Lowbank Drive - wie schön.
05.00 Uhr Zufrieden gehe ich wieder ins Bett.
06.15 Uhr Ich erwache löblichst und hüpfe gutgelaunt aus den Federn. Ich lege eine stimmungsvolle James Last Kompaktscheibe in das moderne HIFI Gerät ein und ertüchtige mich bei der Morgengymnastik redlichst. Der Hampelmann am frühen Morgen darf auch heute nicht fehlen.
06.45 Uhr Löbliches Vollbad mit Fichtennadelöl. Keusche Entspannung dürfte jetzt gewährleistet sein.
07.45 Uhr Löbliches Frühstück mit geröstetem Weissbrot (unlöblich: Toast), Frühstücksspeck und Rühreiern . Dazu lasse ich mir das letzte Stück Bananenkuchen sowie frischen Kaffee und Orangensaft schmecken.
08.30 Uhr Ich nehme im Liegestuhl am Schwimmbecken platz und widme mich der Tageszeitung. HEUREKA - im Lokalteil erfahre ich, dass im nördlichen Collier County, dass nur zehn Autominuten von meinem Eigenheim entfernt liegt, gestern Abend eine Schiesserei stattgefunden hat. Mehrere schwerbewaffnete kubanische Verbrecher drangen in einen Supermarkt ein und raubten die Tageseinnahmen. Nur durch den beherzten Notruf eines löblichen Rentners konnte Schlimmeres verhindert werden - wie schön. Sherriff Bradfort konnte mit seinen Beamten die Bande letztendlich stellen und einsperren - wie beruhigend.
09.00 Uhr Lautes und aggressives Klingeln stört mich bei meiner Ruhe. HEUREKA - das sind bestimmt wieder die Bauarbeiter. Schnell öffne ich die Türe und begrüsse die Handwerker redlichst. Nachdem ich die Arbeit verteilt habe und die fleissigen Männer zur Ordnung ermahnt habe, verlasse ich gutgelaunt das Haus und brause mit dem JEEP in Richtung Winn Dixie Einkaufsmarkt.
09.45 Uhr Ich parke den JEEP gekonnt auf einem Seniorenparkplatz direkt vor dem Haupteingang und betrete das klimatisierte Gebäude. Löblichst schiebe ich meinen Einkaufswagen durch die Gänge und kaufe Lebensmittel, Getränke und anderen Krimskrams ein. An der gutsortierten Fleischtheke entscheide ich mich für drei durchwachsene T-Knochen Schnitzel (unlöblich: T-Bone Steaks), schmackhaften Würstchen (unlöblich: Hot Hogs) und frischen Speck. HEUREKA - bei diesem Anblick läuft mir jetzt schon das Wasser im Mund zusammen.
10.15 Uhr Ich treffe in der DVD Abteilung des Supermarktes ein und sehe mich ganz genau um. Da ich den schönen Film "Der Förster vom Silberwald" nicht finden kann, rufe ich einen Supermarktknecht herbei und frage nach dem Rechten. Der kleine Mann erklärt frech, dass er von diesem Film überhaupt noch gar nichts gehört hat - wie schade.
10.30 Uhr Verärgert setze ich meinen Einkauf fort und erwerbe frisches Obst und Gemüse, Bananenkuchen, Hamburger-Semmeln, Weissbrot, Butter, Kätschap, Nähgarn, Sonnenöl, Dr. Pepper Brause, Zahnbürste, Mineralwasser, Langnudeln, Olivenöl sowie lustige Knabbereien für den heutigen Fernsehabend.
10.45 Uhr Ich bezahle meine Einkäufe löblichst mit Georgs goldener Kreditkarte und verlasse dann das hochwertigen Geschäft. Nachdem ich die Lebensmittel redlichst im JEEP verstaut habe, brause ich zu BOB'S LIQUOR STORE" hinüber, um dort erfrischende Biere einzukaufen. Herr Bob begrüsst mich persönlich und freut sich sehr über meinen Besuch. Wie sich herausstellt, war der gute Mann Ende der 60er Jahre in Hohenfels stationiert und lebte mehrere Jahre in Bayern - wie aufregend. Ich erwerbe mehrere Flaschen Budweiser sowie Löwenbräu Bier und bezahle die Getränke in Bar.
11.15 Uhr Verschwitzt treffe ich wieder im Eigenheim ein. Ich sehe sofort nach dem Rechten und finde die Handwerker im Garten vor. Einer der Herren erklärt, dass soeben mehrere Bodenplatten rund um das Schwimmbecken ausgewechselt wurden - wie schön. Ferner erfahre ich, dass der Wirbelsturm "Charly" die Leitungen der Klimaanlagen so schwer beschädigt hat, dass diese unbedingt erneuert werden müssen. Ich fordere den Meister auf, Rücksprache mit meinem Bruder zu halten - immerhin muss Georg diesen Spass bezahlen.
11.45 Uhr Düdeldü - nun wird es langsam Zeit für das Mittagessen. Ich bereite löbliche Langnudeln (unlöblich: Spaghetti) mit Tomatensosse zu. Ausserdem darf ein vitaminreicher Tomatensalat mit Zwiebeln natürlich nicht fehlen. Ausgewogene Ernährung hält mich jung und gesund - HEUREKA.
12.30 Uhr Ich nehme entspannt auf der Terrasse platz und lasse mir mein Essen redlichst schmecken. Dazu trinke ich keusches Löwenbräu Bier und ein grosses Glas eisgekühlte Dr. Pepper Brause. HEUREKA - das schmeckt.
12.30 Uhr Meine löbliche Nachbarin steht am Gartenzaun und winkt. Schnell eile ich hinüber und begrüsse die keusche Dame freundlichst. Ich erfahre, dass sie nun mit ihrer Putzfrau gesprochen hat, und diese sich bereiterklärt hat, auch für mich zu putzen - wie schön. Für einen Stundenlohn von nur 4 DOLLARS wird sie mir beim Hausputz redlichst zur Hand gehen und das Eigenheim auf Vordermann bringen. Natürlich bin ich einverstanden und willige sofort ein - als armer Rentner kann ich mich nicht auch noch um den Haushalt kümmern. Wie jedes Kind weiss, ist Putzdienst Frauensache. Meine Nachbarin gibt mir ganz recht und verspricht, dass mich die Putzfrau schon morgen früh besuchen wird - wie schön. Ich bedanke mich recht herzlich und wünsche der Dame noch einen schönen Nachmittag.
13.00 Uhr Während die Handwerker fleissig arbeiten, ziehe ich mich ins Schlafzimmer zurück. Ich schliesse Fenster und Türen und gönne mir eine Mittagspause. Schon bald schlafe ich ein und träume von meinem schönen Eigenheim im Waldweg 7.
13.45 Uhr HEUREKA - das laute Getöse einer Kreissäge weckt mich unlöblichst. HEUREKA - dieser Lärm treibt mich noch in den Wahnsinn. Schnell ziehe ich meine Badehose sowie ein modernes T-Hemd aus meinem Andenkenladen an und verlasse fluchtartig das Eigenheim. Ich gleite mich dem JEEP Karaoke in Richtung Westen zum Meer.
14.15 Uhr Ich parke das KFZ ordnungsgemäss am sogenannten Boardwalk (löblich: Strandpromenade) und geniesse die Ruhe. Entspannt wandere ich am Meer entlang und mache einige Fotografien für meine Freunde in der Heimat. An einem löblichen Eisstand erwerbe ich ein löbliches Softeis im Becher und setze meine Wanderung eisschleckend fort.
15.00 Uhr An einem abgelegenen und menschenverlassenen Strandabschnitt wage ich den Sprung ins kühle Nass. Ich breite mein Handtuch aus und stürze mich in die Fluten. HEUREKA - das tut gut. Ich schwimme auf und ab und tauche zum Meeresgrund hinab - wie aufregend.
15.30 Uhr Nun kann ein löbliches Sonnenbad nicht schaden. Ich lege mich auf mein Handtuch und lasse mir die Sonne auf den Bauch scheinen. Nebenbei lese ich in der Zeitung und informiere mich über das Veranstaltungsprogramm an diesem Wochenende. Ich erfahre, dass im Gemeindehaus des "Vinyards Parks" am Sonntag ein grosses Bingo Turnier stattfindet - wie aufregend. Neben schönen Sachpreisen winken den ersten drei Gewinner sogar eine Reise in die Everglades.
16.30 Uhr Ich kehre zum Fahrzeug zurück und trete die Heimfahrt an. Ich brause den Gulfshore Drive entlang und erfreue mich an der schönen Elvis Presley Musik, die aus dem Autoradio dröhnt. Ich singe laut mit und betätige im Takt die keusche Hupe.
17.00 Uhr Düdeldü - wieder Zuhause eingetroffen stelle ich fest, dass die löblichen Bauarbeiter ihre Arbeit für heute beendet haben - wie schön. Einem keuschen Grillvergnügen steht nun nichts mehr im Weg.
17.30 Uhr Ich befülle meinen Grill mit löblicher Holzkohle und entzünde dann fachmännisch ein keusches Feuer. HEUREKA - wie das lodert.
17.45 Uhr Ich lege zwei schöne T-Knochen Schnitzel auf den Rost und freue mich schon auf das reichhaltige Abendessen. Ferner bereite ich löblichen Salat mit Thousand Island Dressing (löblich: Tausend Insel Sosse) zu und lege noch ein französisches Langbrot mit Knoblauch auf den Grill. Nach mehrmaligem Klingeln muss ich einsehen, dass Herr Wang nicht zu Hause ist - wie schade. Zu gerne hätte ich diesen löblichen Mann zum Abendessen eingeladen.
18.30 Uhr Endlich ist das Fleisch richtig durchgebraten. Ich lasse mir die Köstlichkeiten redlichst munden und trinke einige Budweiser Biere dazu.
19.30 Uhr Nachdem ich mich um den Abwasch gekümmert habe, nehme ich entspannt im Wohnzimmer platz und informiere mich bei einer Nachrichtensendung über das Weltgeschehen. Unter anderem wird auch über die diabolische Bundesregierung berichtet - wie unlöblich. Angeblich wird unsere Kaosregierung auch im nächsten Jahr die Neuverschuldungsgrenze überschreiten und damit die Richtlinien der Europäischen Union brechen. HEUREKA - ich fordere sofortige Neuwahlen und Herrn Stoiber als Bundeskanzler.
20.00 Uhr Ich lege den schönen Film "Das Testament des Dr. Mabuse" in den hochwertigen DVD Spieler ein und erfreue mich an diesem spannenden Kriminalfilm.
21.45 Uhr Ich mache einen Rundgang durchs Haus und verschliesse alle Fenster und Türen. Danach gehe ich in mein Schlafzimmer und lese noch etwas in der Bibel. Gute Nacht.

Unlöbliches Plastikgeld:

http://pfaffenberg.permuda.net/zahlen4.jpg

Bericht: Unlöbliche Zahlungsmittel:

http://pfaffenberg.permuda.net/zahlen.html

Mein schöner Andenkenladen:

http://pfaffenberg.permuda.net/eigenheim.html

Mein Eigenheim im Waldweg 7:

http://pfaffenberg.permuda.net/eigenheim.html

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 12.11.2004
© Reinhard Pfaffenberg