10.11.2004
10.11.2004
06.00 Uhr Ich erwache löblichst und schalte sofort den Radio ein. HEUREKA - löbliche Wellenreitermusik (unlöblich: Surf Musik) von den Beach Boys (löblich: Strand Buben) sorgen gleich für ausgezeichnete Stimmung. Ich springe aus dem Bett und absolviere sofort den Hampelmann. HEUREKA - das tut gut.
06.30 Uhr Bei einem löblichen Vollbad mit Rosenöl entspanne ich mich redlichst. Nebenbei lausche ich einer schönen Johann Strauss Kompaktscheibe und mache mir meine eigenen Gedanken. HEUREKA - hoffentlich ist im Waldweg 7 alles in Ordnung.
07.15 Uhr Löblicher Anruf in der Heimat. Ich wähle die Nummer vom Waldweg 7 und lasse es einige Male klingeln. HEUREKA - leider ohne Erfolg. Sandra ist bestimmt im Winzigweich Konzern und arbeitet hart für meine Rente - wie löblich. Schnell lege ich auf und probiere mein Glück bei Amanda und James. Nach dem siebten Klingeln meldet sich James endlich. Ich frage sofort nach dem Rechten und erkundige mich redlichst. James meint, dass mein schönes Eigenheim noch immer auf seinem Platz steht und ich mir überhaupt keine Gedanken zu machen brauche. Auch Katze Jenny scheint es gut zu gehen - wie schön. Ich wünsche dem Jungen einen schönen Nachmittag und lege dann schnell auf. Schliesslich kann ich mir als armer Rentner keine stundenlangen Ferngespräche leisten.
07.45 Uhr Zufrieden bereite ich mein Frühstück vor und verzehre amerikanisches Gebäck namens "Bagels", Rühreier und Frühstücksspeck. Wegen der Vitaminzufuhr esse ich einen Apfel aus dem "Winn Dixie" Einkaufszentrum und trinke dazu mehrere Tassen Kaffee.
08.30 Uhr Frisch gestärkt gehe ich nach Draussen und finde meine Zeitung sowie einen formschönen Kaffeebecher im Postkasten vor - wie schön. Die gute Frau von den "Naples Daily News" hat ihr Versprechen wirklich eingehalten und mir ein kleines Dankeschön zukommen lassen - wirklich sehr löblich.
09.00 Uhr Ich nehme genüsslich im Liegestuhl auf der Terrasse platz und studiere die Tageszeitung ganz genau. HEUREKA - ich erfahre, dass morgen mit dem sogenannten "Veterans Day" (löblich: Kriegsteilnehmer Tag) ein hochlöblicher Feiertag gefeiert wird - wie schön. Wie jedes Kind weiss, wird dieser Tag zu Ehren aller Kriegsteilnehmer begangen und immer am 11. November ausgerichtet. Bestimmt wird der löbliche amerikanische Präsident Georg W. Bush morgen einen schönen Kranz am Grab des unbekannten Soldaten auf dem Arlington Friedhof in Washington ablegen.
09.15 Uhr Während ich die Wettervorhersage durchlese, werde ich durch lautes und sehr aggressives Dauerklingeln gestört - wie unlöblich. Ich eile zur Türe und finde die löblichen Bauarbeiter vor. Ich begrüsse die fleissigen Handwerker per Handschlag und führe sie umgehend ins Haus herein. Einer der Arbeiter erklärt, dass es heute etwas laut wird, weil einige Bretter zugeschnitten werden müssen. HEUREKA - gut zu wissen, denn dann werde ich den Tag ausser Haus verbingen. Ich verabschiede mich von den Herrschaften redlichst und verlasse umgehend das Eigenheim.
09.45 Uhr Düdeldü - ich starte den JEEP Karaoke redlichst und steuere den Wagen gekonnt über den Lowbank Drive in Richtung Innenstadt. Heute werde ich das bekannte "Waterside Shop at Pelican Bay" Einkaufszenter besuchen - wie aufregend. Im Reiseführer habe ich gelesen, dass es dort über 50 verschiedene Geschäfte und Gaststätten gibt.
10.15 Uhr Ich brause mit hoher Geschwindigkeit über den Tamiami Trail in Richtung Westen und biege dann in den Seagate Drive ein.
10.15 Uhr Endlich treffe ich vor dem Einkaufszenter ein. HEUREKA - diese Pracht muss man gesehen haben. Ich parke den Wagen auf dem Parkplatz "H" und betrete dann das Zenter. HEUREKA - mich trifft fast der Schlag. Hier findet man wirklich alles was man sich nur vorstellen kann. Neben sündteuren Butiken und unlöblichen Sportgeschäften gibt es hier sogar ausgefallene Schuhmode zu kaufen. Da ich ein Schuhexperte bin, sehe ich mich natürlich ganz genau um und probiere einige Schuhe an. Leider finde ich nichts passendes - wie schade.
11.00 Uhr Ich schlendere durch das Freiluftareal und bin ganz begeistert. Der "Konsumland" kann mit dieser Pracht überhaupt gar nicht mithalten. Bei einem Eisverkäufer kaufe ich mir ein schönes Zitroneneis in der Waffel und setze mich anschliessend auf eine Bank.
11.30 Uhr Löblichst besuche ich einen Herrenoberbekleidungsgeschäft namens "Polo Ralph Lauren". Sofort stürmt eine Verkäuferin herbei und begrüsst mich mit den Worten "How are you today". HEUREKA - ich erkläre der Dame, dass ich mich nur umsehen möchte. Ausser sündteuren Anzügen, rosaroten Hemden und ekelerregenden karierten Hosen bietet dieser Saftladen überhaupt nichts. Schnell verlasse ich das Geschäft und strebe zu einem Kaffeehaus namens "Silver Spoon Cafe" hinüber.
12.00 Uhr Ich lasse mir Kaffee und Käsesahne redlichst schmecken und beobachte unterdessen die anderen Kunden. Bis auf einige Schnösel, die hier ihre Mittagspause verbringen, tummeln sich nur redliche Rentner im Einkaufszenter - ein geruhsamer Aufenthalt dürfte somit gewährleistet sein.
13.00 Uhr Nachdem ich mich noch in einigen Geschäften umgesehen habe, genehmige ich mir ein schönes Stück Salamipizza in der Gaststätte "California Pizza Kitchen" (löblich: Kalifornische Pizzaküche). Der deftige Käse zieht lange Fäden und macht Lust auf mehr - ich kaufe mir noch ein "Slice" (löblich: Stück) und trinke eine kühle Dr. Pepper Brause dazu.
13.30 Uhr Ich verlasse das schöne Einkaufszentrum und finde auf Anhieb den JEEP auf Parkplatz H. Ruckzuck geht es jetzt im dichten Verkehr nach Norden und dann auf der Vanderbilt Beach Strasse in Richtung Osten zum Lowbank Drive.
14.00 Uhr Ich parke den Wagen gekonnt auf der Einfahrt und finde zwei Handwerker hämmernd auf der Garage vor. HEUREKA - die Männer begrüssen mich freundlich und meinen, dass die Arbeiten am Garagendach schon heute Abend beendet sein werden - wie schön.
14.30 Uhr Einem kleinen Mittagsschlaf steht jetzt nichts mehr im Weg. Ich lege mich auf das bequeme Sofa im Wohnzimmer und entspanne mich redlichst.
15.00 Uhr Leider ist wegen dem Krach der Handwerker kein redlicher Mittagsschlaf möglich. Ich setze mich an den Heimrechner und gehe an die Leine. Ich arbeite an meiner löblichen Heimseite und recherchiere im weltweiten Internetz für neue investigative Reportagen. Ausserdem beantworte ich Fragen besorgter Eltern und helfe, wo ich nur kann.
16.30 Uhr Die Handwerker erklären, dass die Arbeiten am Garagendach nun beendet sind. Ich schaue mir die Sache genau an und kann keine Mängel feststellen. Der Meister sagt, dass morgen noch einige Schindeln am Hausdach erneuert werden. Danach verabschieden sich die fleissigen Leute und brausen in ihrem Lieferwagen davon. Endlich herrscht wieder Ruhe und Frieden im Eigenheim - wie schön.
17.00 Uhr Ich nutze die letzten Sonnenstrahlen des Tages und breche zu einem erquickenden Abendspaziergang auf.
17.30 Uhr Am Ententeich im "Vinyards Community Park" verfüttere ich Brot- und Kuchenreste an das löbliche Federvieh. Die Tiere freuen sich redlichst und schnattern laut herum.
18.15 Uhr Jetzt wird es Zeit für das löbliche Abendessen. Ich betrete das Lokal "Southern Club Bar & Grill" und lasse ich mich von einer rothaarigen Maid zu einem schönen Fenstertisch führen. Umgehend bestelle ich kühles Bier und studiere die Speisekarte. Heute entscheide ich mich für einen delikaten Fisch namens Red Snapper. Dieser Flossenträger kommt direkt aus dem Golf von Mexiko und wird mit Gemüse und Kartoffelstäben serviert - wie aufregend.
18.45 Uhr Endlich wird das Abendessen kredenzt. HEUREKA - diese grosse Portion muss man gesehen haben. Ich bestelle noch ein Bier und lasse mir dann die Köstlichkeiten munden. Dieser schmackhafte Fisch kann es wirklich mit einer keuschen Regenbogenforelle aus heimischen Gewässern aufnehmen.
19.30 Uhr Nachdem ich die gesalzene Rechnung beglichen habe, verabschiede ich mich von der netten Bedienung und mache mich auf den Heimweg. Da es schon dunkel ist, gehe ich schnellen Schrittes und ohne Umwege zurück zum Eigenheim. Schliesslich will ich nicht von jugendlichen Rabauken überfallen werden.
20.00 Uhr Zurück im Lowbank Drive öffne ich sofort eine Dose Dr. Pepper Brause und eine Packung Kartoffeltschips. Danach mache ich es mir auf dem Sofa bequem und starte den DVD Film "Good by Lenin" (löblich: Auf Wiedersehen Lenin). Der Film schildert auf lustige Art und Weise die Zeit des Mauerfalls in Berlin und ist gar nicht nach meinem Geschmack. Undurchsichtige Handlung und schlechte Schauspieler - ich gähne laut und hoffe, dass der Film nicht mehr lange dauert. HEUREKA - morgen werde ich im Supermarkt überprüfen, ob der "Förster vom Silberwald" auf DVD erhältlich ist.
22.00 Uhr Ich mache einen Rundgang durchs Haus und verschliesse alle Fenster und Türen. Danach gehe ich in mein Schlafzimmer und lese noch etwas in der Bibel. Gute Nacht.
Red Snapper - ein wohlschmeckender Fisch:
Mein Eigenheim im Waldweg 7:
http://pfaffenberg.permuda.net/eigenheim.html
Bericht: Löbliche Schuhe:
http://pfaffenberg.permuda.net/schuhe.html
verfasst
von Reinhard Pfaffenberg am 10.11.2004
©
Reinhard Pfaffenberg |
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