09.11.2004
09.11.2004
06.00 Uhr Ich erwache löblichst und springe gutgelaunt aus dem Bett. Schnell öffne ich die Balkontüre und trete nach Draussen. HEUREKA - heute wird es bestimmt wieder sehr sonnig und warm - wie schön. Ich absolviere meine Morgengymnastik und mache den Hampelmann. Löbliche Gymnastik hält Körper und Geist redlichst in Schwung.
06.30 Uhr Ich nehme ein schönes Vollbad und entspanne mich bei einer stimmungsvollen Ernst Mosch Kompaktscheibe redlichst. Nebenbei mache ich mir meine eigenen Gedanken und plane den Tagesablauf. Heute werde ich einen Winn Dixie Einkaufsmarkt aufsuchen und dort Lebensmittel und Getränke einkaufen. Ausserdem benötige ich unbedingt eine Fernsehzeitung und Reinigungsmittel. HEUREKA - da ich in Naples auf eine Putzfrau verzichten muss, werde ich das Haus wohl selbst reinigen müssen - wie unangenehm.
07.30 Uhr Ich ziehe eine kurze Hose, ein T-Hemd mit lustigem Aufdruck sowie einen Kappe aus meinem Andenkenladen an und trete vor das Eigenheim. HEUREKA - ich sehe im Briefkasten nach und muss feststellen, dass meine Tagezeitung immer noch nicht eingetroffen ist - wie unlöblich. Schnell greife ich zum Telefon und rufe bei der Heissleine (unlöblich: Hotline) der Naples Daily News (löblich: Naples tägliche Neuigkeiten) an. Ich beschwere mich redlichst und ermahne die Dame im Büro zur Ordnung. Ich erkläre ihr, dass ich in Deutschland schon um 06.00 Uhr meine Zeitung zur Hand habe und verlange den Scheffredaktör. Leider ohne Erfolg - die Maid meint, dass die Zeitung morgen ganz sicher geliefert wird. Ausserdem werde ich ein kleines Geschenk als Entschädigung erhalten. Verärgert werfe ich den Hörer auf die Gabel und freue mich auf das Frühstück.
08.15 Uhr Ich nehme radiohörend mein Frühstück ein und verzehre geröstetes Weissbrot (unlöblich: Toast), Frühstücksspeck und Rühreier. Dazu lasse ich mir einen Apfel und mehrere Gläser Orangensaft schmecken.
09.00 Uhr Lautes und sehr aggressives Klingeln stört mich bei meiner Ruhe. Vor dem Eigenheim steht der Bautrupp von gestern und will mit der Arbeit weitermachen - wie schön. Ich begrüsse die Herren freundlichst mit Handschlag und führe sie ins Haus herein. Einer der Handwerker meint, dass er heute auf das Dach steigen wird, um dort nach dem Rechten zu sehen. Eventuell müssen dort einige Dachplatten sowie die Leitungen der Klimaanlage erneuert werden - wie aufregend.
09.30 Uhr Während sich die fleissigen Handwerker an die Arbeit machen, verlasse ich das Eigenheim und brause mit dem JEEP Karaoke zum Winn Dixie Markt.
10.00 Uhr Löblichst wandere ich durch die breiten Gänge des Marktes und erwerbe frisches Obst und Gemüse, Hackfleisch, Weissbrot, Holzkohlen, Butter, lustige Knabbereien, Mineralwasser, Fernsehzeitung, Dr. Pepper Brause, Grillanzünder, Milch, Zwiebeln, Reinigungsmittel, Käse, Putzlappen, Kartoffelstäbe, Kernseife sowie Semmeln. HEUREKA - heute Mittag werde ich grillen und Fleischpflanzerlsemmeln mit Zwiebeln und Kätschap (unlöblich: Hamburger) zubereiten.
10.15 Uhr Als ich die Kasse ansteuere, komme ich an einem Regal mit DVD Filmen vorbei. Da das Eigenheim meines Bruders über ein hochwertiges DVD Abspielgerät verfügt, schaue ich mich genau um. HEUREKA - es sind sogar einige Filme aus Deutschland erhältlich - wie schön. Ich entscheide mich für "Good Bye Lenin" (löblich: Auf Wiedersehn Lenin), "Stalingrad", "Die Ehe der Maria Braun" und "Das Testament des Dr. Mabuse" mit Gerd Fröbe.
10.30 Uhr Ich bezahle die Waren in Bar und verlasse dann schnell das Geschäft. Mit hoher Geschwindigkeit brause ich zurück zum Lowbank Drive. Auf halbem Weg mache ich vor einem Eiskaffee Halt und erwerbe ein wohlschmeckendes Zitroneneis in der Waffel. HEUREKA - diese "Fahr hinein" Gaststätten (unlöblich: Drive In) sind wirklich sehr praktisch.
11.00 Uhr Endlich treffe ich wieder im Eigenheim ein. Ich schleppe die Lebensmittel ins Haus und verstaue sie sorgsam im Kühlschrank. Anschliessend sehe ich bei den Handwerkern nach den Rechten und gebe ihnen hilfreiche Ratschläge. Einer der Herren meint, dass einige Fliesen auf der Terrasse ausgewechselt gehören. Ich zucke mit den Schultern und erkläre dem Arbeiter, dass er meinen Bruder in Toronto informieren sollte. Schliesslich bin ich hier nur Gast und kann mich nicht um alles kümmern.
11.30 Uhr Zufrieden nehme ich im Liegestuhl platz und studiere die Fernsehzeitung. HEUREKA - dieses Fernsehangebot muss man wirklich gesehen haben. In Naples gibt es sage und schreibe 117 verschiedene Fernsehprogramme. Da fällt einem die Auswahl überhaupt gar nicht leicht. Neben unzähligen Sport- und Hipf Hüpf Propagandasendern kann man sogar einen volkstümlichen Fernsehkanal namens "Austrian Music Channel" (löblich: Österreichischer Musik Kanal) empfangen - wie aufregend. Neben schönen Musiksendungen zeigt dieser Sender auch informative Berichte aus Österreich und Bayern.
12.00 Uhr Nun wird es Zeit für das Mittagessen. Ich breite Kohle im Grill aus und entzünde sie fachmännisch mit den Grillanzündern. Anschliessend lege ich das Hackfleisch redlichst auf den Rost und bereite die Beilagen zu. Ich schneide Zwiebeln, Tomaten und Gurken in Scheiben und bestreiche die Semmeln fingerdick mit löblicher Butter. Ferner backe ich köstliche Kartoffelstäbe im Ofen heraus. HEUREKA - wie das duftet. Ein reichhaltiges Mittagessen habe ich mir nach diesem anstrengenden Vormittag wirklich verdient.
12.30 Uhr Löbliches Mittagessen auf der Terrasse. Ich lasse mir Hamburger und Kartoffelstäbe redlichst schmecken und trinke dazu ein kühles Budweiser Bier. Während ich die amerikanische Spezialität verzehre, kommt meine Nachbarin, Frau Goldsmith, an den Zaun und wünscht mir einen guten Appetit. Ich grüsse redlichst zurück und frage nach dem Rechten. Frau Goldsmith erzählt, dass sie gerade auf ihre Putzfrau wartet, die heute Nachmittag im Eigenheim für Sauberkeit und Ordnung sorgen wird - wie schön. Schnell eile ich an den Gartenzaun und gebe Frau Goldsmith zu verstehen, dass ich auch dringend eine Putzfrau benötige. Schliesslich kann ich mich als Rentner nicht auch noch um den Hausputz kümmern. Die herzensgute Frau verspricht mir, sich umgehend mit ihrer Putzfrau zu unterhalten - wie schön.
13.00 Uhr Da ich ein besonders netter Mensch bin, brate ich noch einen Hamburger für den Handwerker am Schwimmbecken heraus. Der Mann unterbricht sofort seine Arbeit und verzehrt die Delikatesse mit Kartoffelstäben und einer Dose Koka Kola. Ich erhalte grosses Lob für meine Kochkünste und freue mich redlichst.
13.45 Uhr Nachdem ich die Küche ordentlich aufgeräumt habe, genehmige ich mir einen kleinen Mittagsschlaf. Ich lege mich auf das grosse Sofa im Wohnzimmer und entspanne mich redlichst. Ich schlafe sofort ein und träume vom "Wilden Esel" in der Heimat.
15.00 Uhr Ich erwache ausgeruht und springe mit Elan vom Sofa. Jetzt wird es Zeit für den Anschnurgang. Ich gehe an die Leine und segle auf meine löbliche Heimseite. HEUREKA - in meinem Elektro Briefkasten befinden sich Unmengen von Post. Nachdem ich Werbung und groben Unfug gelöscht habe, leite ich die Drohbriefe direkt an das BKA weiter - die werden sich freuen.
15.30 Uhr Ich bereite mir eine Tasse Kaffee zu und setze dann die Anschnurarbeit fort. Ich beantworte Briefe besorgter Eltern und gebe nützliche Ratschläge zum Umgang mit jugendlichen Rabauken.
16.30 Uhr Nachdem ich noch elektronische Briefe an meinen Bruder und an Prof. Kuhn geschrieben habe, gehe ich von der Leine.
17.00 Uhr Ich habe grossen Hunger und bereite das löbliche Abendessen zu. Heute gibt es Langnudeln mit löblicher Tomatensosse und keuschen Gurkensalat. Dazu lasse ich mir ein kühles Bier schmecken - wirklich delikat.
18.00 Uhr Ein kleiner Spaziergang kann nach diesem schmackhaften Abendessen nicht schaden. Ich verlasse in Tschiens und POLO Hemd das Haus und wandere auf der Vanderbilt Beach Strasse in Richtung Osten zum "Vineyards Community Park" (löblich: Weinberg Gemeinschaftpark).
18.30 Uhr Ich spaziere gemütlich durch die gepflegte Parkanlage und beobachte einige junge Damen beim Softball (löblich: Weichball Spiel).
18.45 Uhr In einem grossen Teich tummeln sich Enten, Pelikane und allerlei anderes Federvieh - wie schön. Da ich bekanntlich federviehisch spreche, habe ich zu den Tieren sofort einen guten Draht. HEUREKA - gleich morgen werde ich sämtliche Brot- und Kuchenreste an die Piepmätze verfüttern.
19.30 Uhr Gerade noch rechtzeitig fällt mir ein, dass ich bei Herrn Wang zum gemeinsamen Fernsehabend eingeladen bin. Ich verlasse den schönen Park und strebe unaufhaltsam zurück zum Lowbank Drive.
20.00 Uhr Ich betrete Herrn Wangs gemütliches Eigenheim und werde vom Hausherrn sofort ins Wohnzimmer geführt. Die Landmusikpreisverleihung auf dem Sender CBS hat soeben begonnen. HEUREKA - die Zuschauer in der Halle applaudieren den Moderatoren auf der protzigen Bühne - das kann ja lustig werden.
21.00 Uhr Während ein Preis nach dem anderen an diverse Landmusiksterne überreicht wird, trinken wir kühle "Lite" Biere aus Dosen. HEUREKA - ein Weissbier wäre jetzt genau das Richtige. Wenigstens hat Herr Wang lustige Knabbereien wie z.B. Tschips und Erdnüsse serviert.
22.00 Uhr Die umjubelte Preisverleihung geht nun endlich zu Ende. Ich bin müde und verabschiede mich laut gähnend von Herrn Wang.
22.30 Uhr Nachdem ich alle Fenster und Türen im Eigenheim redlichst verschlossen habe, gehe ich ins Bett. Gute Nacht.
Amerikanische Hamburger mit Käse sind sehr schmackhaft:[b]
[b]Der "Wilde Esel":
http://pfaffenberg.permuda.net/esel/index.html
Mein löblicher Kummerkasten:
http://pfaffenberg.permuda.net/kummerkasten.html
verfasst
von Reinhard Pfaffenberg am 09.11.2004
©
Reinhard Pfaffenberg |
|