Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

05.11.2004

05.11.2004
03.00 Uhr Ich erwache löblichst und schaue aus dem Fenster. Im Licht einer Strassenlaterne sehe ich einen Waschbär über den Lowbank Drive hüpfen - wie aufregend. Ich gehe wieder ins Bett und schlafe weiter.
05.30 Uhr Ich erwache erneut und springe gutgelaunt aus den Federn. Löbliche Morgengymnastik darf auch heute nicht fehlen. Keusche Dehn- und Streckübungen bringen mich so richtig in Schwung.
06.00 Uhr Ich mache mich mit dem schönen Gästebad vertraut und nehme dann ein entspannendes Vollbad in der Wirbelbadewanne (unlöblich: Whirlpool). Nebenbei lese ich etwas in meinem informativen Florida Reiseführer.
07.00 Uhr Da der Kühlschrank fast leer ist, muss ich heute Morgen wohl auswärts frühstücken. Schon nach kurzer Suche finde ich die Schlüssel des familieneigenen JEEP Karaoke und öffne dann das Garagentor. Ich starte das Fahrzeug und setze gekonnt zurück auf die Strasse - jetzt kann es losgehen. Ich steuere den Wagen sicher auf die Vanderbilt Beach Strasse und fahre nach Westen in Richtung Ozean.
07.30 Uhr Schon nach kurzer Fahrt parke ich fachmännisch vor einem netten Gasthaus namens "Julies Restaurant" und lasse mich dann zu einem schönen Tisch direkt am Fenster führen. Bei einer freundlichen Maid bestelle ich frischen Kaffee und ein grosses Frühstück mit Toast (löblich: geröstetes Weissbrot), Frühstücksspeck und Rühreiern. Ausserdem nehme ich noch eine Glas frisch gepressten, vitaminreichen Orangensaft dazu.
08.00 Uhr Während ich mir die dritte Tasse Kaffee einschenken lasse, studiere ich die örtliche Tageszeitung "Naples Daily News" (löblich: Naples tägliche Nachrichten) und lese einen interessanten Kommentar zu den Präsidentschaftswahlen vom letzten Dienstag. HEUREKA - das Land kann sich wirklich glücklich schätzen, dass George W. Bush Präsident bleibt.
08.30 Uhr Nachdem ich meine Rechnung bezahlt habe, verlasse ich die gemütliche Gaststätte und fahre im JEEP weiter, um redlichst Lebensmittel einzukaufen.
09.00 Uhr Bei löblicher amerikanischer Countrymusik (löblich: Landmusik) steuere ich das Fahrzeug in Richtung Norden. Ich brause am Golf von Mexiko entlang und geniesse die schöne Aussicht. Dann biege ich nach Osten in den Tamiami Trail North ab. Kurze Zeit später parke ich den JEEP vor einem imposanten WALMART Einkaufszentrum.
09.30 Uhr Ich betrete das klimatisierte Geschäft und werde von einem Mitarbeiter löblichst begrüsst - wirklich sehr freundlich. Löblichst schiebe ich meinen Einkaufswagen durch die einladenden Gänge des Marktes. HEUREKA - diese Auswahl muss man gesehen haben. Ich erwerbe löbliches Weissbrot, Kätschap, abgepackte Fleischspiesse, frische Milch, Kaffee, lustige Knabbereien, Schinkenstreifen, mehrere Fertiggerichte, Tiefkühlpizzas, einige Äpfel, Kartoffelröstis, Hühnerfinger, Maisflocken (unlöblich: Cornflakes), Olivenöl, Eier, amerikanischen Käse, Büroklammern, Rotweinessig, Tschips, Kartoffelstäbe, Koka Kola Licht, Butter, zwei Bananen, drei T-Hemden mit V-Ausschnitt, Zucker, Brokkoli, Frischkäse, feines Gebäck, Orangensaft, Dr. Pepper Limonade, Bananenkuchen sowie einen Strassenatlas von Florida.
10.00 Uhr HEUREKA - da ich im ganzen Geschäft keine alkoholischen Getränke finden kann, frage bei einer Bedienung redlichst nach. Die kleine Frau erklärt mir, dass es nur in den wenigsten WALMART Filialen Bier zu kaufen gibt - wie schade. Ich erfahre, dass es nebenan einen sogenannten LIQUOR SHOP (löblich: Likör Geschäft) gibt - wie aufregend.
10.30 Uhr Ich strebe gutgelaunt zur Kasse und bezahle meine Waren in Bar. Amerika ist beim Thema Dienstleistung wirklich nicht zu übertreffen. Ein netter Knecht verpackt meine Waren sogar in eine schöne Einkaufstüte und bringt sie mir dann noch zum JEEP. Natürlich zeige ich mich erkenntlich und belohne den guten Jungen mit einem 1 Dollar Schein.
10.45 Uhr Nun mache ich noch einen Abstecher in "BOB'S LIQUOR STORE". Diese Getränkehalle ist nur löblichen Erwachsenen vorbehalten. Minderjährige Rabauken unter 21 Jahren finden hier keinen Eintritt - wie schön. Ich sehe mich ganz genau um und erwerbe dann einige Flaschen Budweiser Bier, löblichen kalifornischen Weisswein sowie eine Flasche Konjak. HEUREKA - als ich die Rechnung bezahlen will, stelle ich fest, dass es in diesem hochwertigen Geschäft sogar löbliches Löwenbräu Oktoberfest Bier gibt - wie aufregend. Umgehend lade ich zehn Flaschen in meinen Einkaufswagen.
11.15 Uhr Fröhlich mache ich mich wieder auf den Heimweg und steuere den Wagen gekonnt zum Lowbank Drive zurück. Während der Fahrt muss ich feststellen, dass sich die anderen Verkehrsteilnehmer exakt an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Davon kann man in Deutschland nur träumen. HEUREKA - Amerika ist wirklich ein überaus löbliches Land.
11.45 Uhr Ich treffe wieder im Eigenheim ein und nehme entspannt im Wohnzimmer platz. Nun habe ich mir ein keusches Löwenbräubier redlichst verdient. Ich lasse mir den Trunk in grossen Schlucken schmecken und mache mir meine eigenen Gedanken. Da Sandra sowieso bald aufstehen wird, entschliesse ich mich zu einem löblichen Anruf in der Heimat. Ich greife zum schnurlosen Telefon und wähle die Nummer meines Eigenheims im Waldweg 7. HEUREKA - erst nach mehrmaligem Klingeln meldet sich meine Untermieterin schlaftrunken. Ich ermahne die Maid zur Löblichkeit und erkundige mich nach dem Rechten. Sandra mault frech herum und erklärt, dass es doch erst 06.00 Uhr ist. Weiter erfahre ich, dass Zuhause alles in bester Ordnung ist - wie schön. Ich wünsche Sandra noch einen schönen Tag und lege dann sofort auf.
12.00 Uhr Nach dem aufregenden Vormittag habe ich mir nun ein deftiges Mittagessen redlichst verdient. Ich schiebe eine schöne amerikanische Schinken-Salami-Schampion-Käse Pizza in den Ofen und bereite mir einen keuschen Tomatensalat zu. HEUREKA - das schmeckt.
12.45 Uhr Löblicher Mittagsschlaf auf der Terrasse. Ich nehme in einem bequemen Liegestuhl platz und entspanne mich redlichst. Kurze Zeit später schlafe ich ein und träume von meinen Freunden in der Heimat.
13.30 Uhr Ich erwache löblichst und mache einen Rundgang durch Haus und Garten. HEUREKA - ich stelle fest, dass der diabolische Sturm "Charly" das halbe Garagendach zerstört hat. Ausserdem muss der Garten unbedingt auf Vordermann gebracht werden. Überall liegen Äste und unlöbliches Laub und Unrat herum. Ich wünschte, ich hätte meinen keuschen Laubsauger dabei.
14.15 Uhr In der Garage suche ich nach löblichen Gartengeräten. Ich finde Rechen, Schaufel, Besen und Harke vor - wie schön. Redliche Gartenarbeit sollte mit diesen Werkzeugen gewährleistet sein. Ich eile ins Schlafzimmer und hole meine hochwertige Kompaktscheibensammlung aus dem Koffer.
15.00 Uhr Nachdem ich eine stimmungsvolle Ernst Mosch Kompaktscheibe eingelegt habe, beginne ich mit der Gartenarbeit. HEUREKA - bei dieser munteren Musik geht die Arbeit ganz leicht von der Hand.
15.45 Uhr Während ich die Einfahrt redlichst herauskehre, kommt plötzlich ein Polizeiwagen vorgefahren. HEUREKA - der Beamte steigt ganz langsam aus und stellt sich mir als Scherriff Bradford vor. Der gute Mann fragt nach dem Rechten und möchte wissen, ob ich Georgs Bruder aus Europa bin. HEUREKA - anscheinend hat Georg die Gemeinde redlichst über meinen Aufenthalt in Naples informiert - wie schön. Ich begrüsse den keuschen Polizisten mit Handschlag und lade ihn auf ein kühles Bier ein. Leider ist der Mann im Dienst und darf keinen Schluck trinken - wie schade. Herr Bradford wünscht mir einen angenehmen Aufenthalt und lädt mich für morgen Abend in das "Southern Club" Gasthaus im Naples Vinyards Park ein. Wie schön- diese Gaststätte befindet sich nur etwa einen Kilometer vom Eigenheim entfernt.
16.30 Uhr Düdeldü - ich nehme entspannt auf der Terrasse platz und lasse mir ein schönes Löwenbräu Bier schmecken. HEUREKA - wie das perlt. Ich greife zu meinem neuen Strassenatlas und mache mich mit der Umgebung redlichst vertraut. Ausserdem werde ich morgen meinem Nachbarn, Herrn Wang, einen löblichen Antrittsbesuch abstatten - das gebührt die Löblichkeit.
17.00 Uhr Verschwitzt nehme ich eine kalte Dusche und ziehe einen modernen Sommeranzug an. Ferner stelle ich die Klimaanlage auf die höchste Stufe und verlasse dann das Eigenheim.
17.30 Uhr Löblichst steuere ich den JEEP Karaoke in Richtung Westen und halte Ausschau nach einem schönen Gasthaus. Schliesslich parke ich das Fahrzeug vor einem Denny's Restaurant. Eine rothaarige Maid führt mich an einen Fensterplatz und überreicht mir die Speisekarte - wie freundlich. Ich studiere die Karte ganz genau und entscheide mich dann für ein deftiges Schnitzel in reichhaltiger ländlicher Bratensosse. Dazu wähle ich Kartoffelstäbe und frisches Gemüse. Da kein Weissbier verfügbar ist, wähle ich kühlen Eistee.
17.45 Uhr Endlich serviert die rothaarige Maid mein Abendessen - wie schön. Ich lasse mir das reichhaltige Essen schmecken und mache mir meine eigenen Gedanken. HEUREKA - ich denke an meine Freunde im "Wilden Esel" und seufze laut.
18.30 Uhr Nachdem ich die gesalzene Rechnung in Bar bezahlt habe, verlasse ich zufrieden das Lokal und fahre mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Westen. Ein keuscher Verdauungsspaziergang am Meer könnte nicht schaden.
19.00 Uhr Ich parke den JEEP auf einem Parkplatz an der Strandpromenade und wandere etwas am Meer entlang. HEUREKA - die kühle Brise tut wirklich gut. Ich kaufe mir ein Zitroneneis und nehme entspannt auf einer Bank platz.
20.00 Uhr Zurück im Eigenheim nehme ich vor dem Fernseher platz und drücke mich durch die unzähligen Programme. Leider gibt es heute keinen Musikantenstadl - wie schade. Überall läuft nur Hipf Hüpf und Werbung - wie unlöblich. Ich setze mich gemütlich in den Garten und lausche dem Zirpen der keuschen Grillen. Ferner lasse ich mir ein kühles Löwenbräu Bier schmecken.
21.00 Uhr HEUREKA - lautes und sehr aggressives Telefonklingeln stört mich bei meiner Ruhe. Ich reisse den Hörer von der Gabel und vernehme meinen Bruder Georg in der Leitung. Georg fragt nach dem Rechten und möchte wissen, ob ich mich gut eingelebt habe. Ich erkläre ihm, dass alles in bester Ordnung ist und dass ich gerade biertrinkend im Garten sitze. Georg lacht und meint, dass ich es mir gut gehen lassen soll. Ausserdem erfahre ich, dass Georg im hauseigenen Tresor eine goldene Kreditkarte für mich hinterlegt hat - wie aufregend. Mein Bruder meint, dass ich dieses unlöbliche Zahlungsmittel nach Lust und Laune einsetzen darf - wie schön.
21.30 Uhr Nachdem ich das Gespräch beendet habe, mache ich noch einen Rundgang durch das stattliche Gebäude und verschliesse alle Fenster und Türen. Anschliessend gehe ich schlafen. Gute Nacht.

Der Walmart in Naples:

http://pfaffenberg.permuda.net/walmart.jpg

Meine Freunde in der fernen Heimat:

http://pfaffenberg.permuda.net/freunde.html

Denny's Restaurant:

http://www.dennys.com/en/

Bericht: Unlöbliche Zahlungsmittel:

http://pfaffenberg.permuda.net/zahlen.html

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 05.11.2004
© Reinhard Pfaffenberg