Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

04.11.2004

04.11.2004
05.30 Uhr Ich erwache löblichst und bin schon ganz aufgeregt. In knapp 5 Stunden werde ich den Lufthansa Luftbus in Richtung Amerika besteigen. Schnell springe ich aus dem Bett und absolviere löbliche Streckübungen am geöffneten Fenster. Ich recke mich redlichst und mache den Hampelmann. HEUREKA - das tut gut.
06.00 Uhr Löbliches Vollbad in meiner Wirbelbadewanne. Ich wasche und rasiere mich ordentlich und lausche nebenbei dem interessanten Radioprogramm von BAYERN 2. Bei der schönen Sendung "Heimatspiegel" erfahre ich wissenswertes über Greifvögel in Altbayern - wie aufregend.
07.00 Uhr Düdeldü - nun habe ich mir ein reichhaltiges Frühstück redlichst verdient. Ich verzehre mehrere geröstete Weissbrotscheiben (unlöblich: Toast), Orangenmarmelade, Butterkäse sowie einen Himbeerjoghurt. Dazu lasse ich mir drei Tassen Kaffee ONKO und zwei Gläser Multivitaminsaft schmecken.
07.30 Uhr Während ich meinen Joghurt redlichst auslöffle, kommt Untermieterin Sandra daher und meint, dass es im Eigenheim immer noch nach fettigem Schweinebraten stinkt. HEUREKA - ich ermahne Sandra zur Löblichkeit und erkläre ihr, dass ein deftiger Braten nicht "stinkt" sondern duftet. Ausserdem hat Sandra von gesunder Ernährung sowieso gar keine Ahnung. Die Maid verdreht nur die Augen und wünscht mir einen schönen Aufenthalt in Florida. Ich rufe meine Untermieterin zurück und spreche ihr nochmals redlichst ins Gewissen. Während meiner Abwesenheit sollte die Hausordnung eingehalten werden. Ferner dulde ich keine elektronischen Hassorgien, Hartfelsenfeierlichkeiten sowie andere Veranstaltungen in meinem Eigenheim. Sandra verspricht, artig zu sein und verabschiedet sich dann redlichst von mir - wie schön.
08.00 Uhr Nachdem Sandra mit quietschenden Reifen das Eigenheim in Richtung Arbeitsstelle verlassen hat, packe ich noch die letzten Reiseutensilien ein. Neben einem leistungsstarken Radioweltempfänger, meinem Kulturbeutel und der Lesebrille, packe ich auch noch meine bequemen Hausschuhe in einen der Rollkoffer. Anschliessend verstaue ich mein Geld, die Reiseschecks, Flugkarten und meinem löblichen Reisepass in einem Brustbeutel. HEUREKA - Sicherheit geht vor. Nicht auszudenken was passieren würde, wenn diese wichtigen Dokumente verloren gingen.
08.15 Uhr HEUREKA - lautes und sehr aggressives Telefonklingeln stört mich bei meinen Reisevorbereitungen. Ich eile ans Telefon und vernehme die Stimme von Prof. Kuhn in der Leitung. Der Professor wünscht mir eine angenehme Reise und verspricht, mich spätestens Ende November zu besuchen - wie schön. Bis dahin habe ich mich ganz bestimmt schon redlichst eingelebt. Ich beende das Gespräch und rolle meine Koffer auf die Einfahrt hinaus.
08.30 Uhr Während ich auf die Ankunft meiner Freunde warte, kommen Amanda und James herüber und verabschieden mich redlichst. HEUREKA - diesmal fällt mir der Abschied wirklich sehr schwer. Ich drücke die Kinder noch einmal an mich und freue mich schon auf das Wiedersehen im Dezember.
08.35 Uhr Mit fünf Minuten Verspätung treffen Franz Xaver Ollmann und Frederick von Braustein endlich vor dem Eigenheim ein. Gemeinsam heben wir die schweren Koffer in den Kofferraum und verstauen sie sicher.
08.45 Uhr HEUREKA - endlich kann die Reise beginnen. Frederick von Braustein starten den OPEL Admiral gekonnt und braust mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Franz Josef Strauss Flughafen los.
09.15 Uhr Endlich treffen wir am internationalen Flughafen ein. Frederick parkt das edle Fahrzeug fachmännisch vor der Abflughalle 2. Gemeinsam betreten wir das eindrucksvolle Gebäude und streben in Richtung Schalter der Lufthansa AG.
09.30 Uhr Nach wenigen Minuten bin ich endlich an der Reihe. Ich gebe mein Gepäck auf und zeige meinen Reisepass sowie den Flugschein vor. Ein nettes Fräulein händigt mir die Einsteigekarte aus und wünscht mir einen schönen Flug. HEUREKA - jetzt kann es endlich losgehen.
10.00 Uhr Nachdem ich mich von meinen Freunden redlichst verabschiedet habe, betrete ich den Innenbereich des Flughafens. Bei der Sicherheitsüberprüfung muss ich mein Handgepäck öffnen und sogar die Schuhe ausziehen - wie unangenehm.
10.15 Uhr Um die Wartezeit etwas zu verkürzen, begebe ich mich in einen Stehausschank und bestelle ein schönes Weissbier - das ist jetzt genau das Richtige.
10.45 Uhr HEUREKA - mein Flug mit der Nummer LH 428 nach Charlotte wird endlich aufgerufen. Schnell trinke ich den letzten Hopfentrunk auf heimischem Boden aus und eile zum Abflugtor.
11.00 Uhr Endlich kann ich meinen Fensterplatz im Luftbus A340 einnehmen. Ich verfolge ganz genau die Sicherheitsanweisung einer Flugbegleiterin und mache mir meine eigenen Gedanken. Als ich meine Schwimmweste anlegen will, eilt eine Flugbegleiterin herbei und erklärt, dass ich die Weste erst im Notfall anziehen sollte.
11.45 Uhr HEUREKA - mit 35 Minuten Verspätung rollt das Flugzeug in Richtung Startbahn. Ich lehne mich zurück und entspanne mich redlichst. Schon kurz darauf startet die Maschine mit lautem Getöse in Richtung Charlotte/Nord Carolina - wie schön.
12.30 Uhr Da der Sitz neben mir frei ist, kann ich es mir glücklicherweise bequem machen und mich entspannt meinem Agatha Christie Kriminalroman widmen. Ausserdem lasse ich mir von einem Flugbegleiter einen erfrischenden Apfelsaft kredenzen.
13.45 Uhr HEUREKA - endlich wird das Mittagessen serviert. Auf diesem Flug stehen zwei Gerichte zur Auswahl. Die Entscheidung zwischen Fisch und Rind fällt mir nicht schwer. Selbstverständlich wähle ich das Fleischgericht. Dabei handelt es sich um Rindergeschnetzeltes in einer exotischen Sosse mit Kartoffeln und Gemüse - riecht gar nicht schlecht, Herr Specht. Dazu trinke ich eine schönes Fläschchen Rotwein.
14.30 Uhr Nach dem schmackhaften Essen plaudere ich etwas mit einer reizenden Rentnerin aus Starnberg, die ebenfalls alleine reist und in der Reihe vor mir sitzt. Ich erfahre unter anderem, dass die gute Frau auf dem Weg zu ihrer Tochter nach New Orleans ist - wie aufregend.
15.00 Uhr Jetzt beginnt das multimediale Unterhaltungsprogramm im Flugzeugfernsehen. Da leider kein Musikantenstadl, sondern nur unlöbliche Gewalt- und Unzuchtsfilme vorgeführt werden, lehne ich mich zurück und halte ein kleines Mittagesschläfchen. Vorher stelle ich noch meine ROLEX Armbanduhr auf die amerikanische Ostküstenzeit um. Es ist genau 09.07 Uhr - wie aufregend.
10.45 Uhr Ich erwache entspannt und blicke sofort aus dem Fenster. HEUREKA - ausser einer grauen Wolkendecke ist leider nichts zu erkennen. Ich lese meinen spannenden Roman weiter und trinke einen kühlen Becher Wasser - das tut gut.
12.00 Uhr Der löbliche Herr Flugkapitän macht eine Sprechdurchsage und erklärt, dass wir um ca. 15.45 Uhr in Charlotte landen werden. Ich freue mich schon auf die Landung und mache Kleingespräche (unlöblich: Smalltalk) mit anderen Fluggästen.
14.00 Uhr Endlich wird das löbliche Abendessen serviert. Leider bleibt die Küche kalt und es gibt nur Brot, Semmel, Wurst und Käse. Dazu lasse ich mir ein schönes kühles Bier schmecken. Ich denke an zu Hause und frage mich, was Untermieterin Sandra wohl treibt. Sicher sitzt sie gerade brav vor dem Fernseher und schaut sich die Tagesschau aus Hamburg an.
15.00 Uhr Nachdem wir uns schon seit längerer Zeit über dem Festland befinden, sinkt das Flugzeug nun unaufhaltsam in Richtung Nord Carolina. Ich kann sogar schon Strassen und Flüsse erkennen - wie aufregend.
15.44 Uhr HEUREKA - der löbliche Flugkapitän landet den Luftbus gekonnt auf dem internationalen Douglas Flughafen von Charlotte und steuert dann direkt zum Ankunftsgebäude. Ich springe als Erster auf und dränge in Richtung Ausgang - Rentner haben schliesslich Vortritt.
15.15 Uhr Am Schalter der Einwanderungsbehörde erwartet mich eine Überraschung. Der löbliche Beamte stellt mir einige Fragen bezüglich meines Aufenthalts in den USA und nimmt dann digitale Abdrücke meiner Zeigefinger. Ferner werde ich auch noch fotografiert. HEUREKA - gleich trifft mich der Schlag. Ich erkläre dem Mann, dass ich ein redlicher Rentner und kein Taliban Terrorist bin. Leider ohne Erfolg - auch unbescholtene Rentner müssen sich dieser entwürdigenden Prozedur unterziehen.
16.00 Uhr Verärgert treffe ich am Gepäckband ein und nehme schnellstens meine beiden Koffer an mich. Ich passiere erfolgreich die Zollbehörde und strebe unaufhaltsam zu einem Schalter der US Airways (löblich: Vereinigte Staaten Luftwege). Ich gebe meine Gepäckstücke erneut auf und erfahre, dass mein Flug nach Fort Myers pünktlich um 18.15 Uhr starten wird - wie schön. Einer entspannten Weiterreise nach Florida dürfte jetzt nichts mehr im Weg stehen.
17.00 Uhr In einer Flughafengaststätte lasse ich mir ein delikates Schinken Käse Brot und ein kühles Koka Kola schmecken. Danach eile ich ohne Umwege zum Tor (unlöblich: Gate) nach Fort Myers.
17.45 Uhr Endlich ist das Flugzeug zum Einsteigen bereit. Ich nehme meinen Platz 23 A ein und warte ungeduldig auf die Abreise. Da die Maschine beinahe leer ist, dürfte ein entspannter Flug gewährleistet sein - wie schön.
18.15 Uhr Mit lautem Getöse geht es jetzt ruckzuck in Richtung Süden. Schon in weniger als zwei Sunden werde ich im Sonnenscheinstaat eintreffen.
20.05 Uhr Nach einem ruhigen Flug landet der Pilot die Maschine fachmännisch auf dem Flughafen von Fort Myers. Ich schnappe mir mein Handgepäck und kann es kaum erwarten, das Flugzeug zu verlassen.
20.30 Uhr HEUREKA - am Gepäckband finde ich meine beiden Tchibo Koffer kreisend vor. Ich nehme die Gepäckstücke entgegen und strebe nach draussen, wo ich bereits erwartet werde. Ein freundlicher Schoför der Firma "Suvana" hält ein Schild mit der Aufschrift "Mr Pfaffenberg" hoch und begrüsst mich redlichst. Ich werde zu einer schönen schwarzen Limousine geführt und nehme entspannt auf dem Rücksitz platz. Der gute Mann am Steuer erklärt, dass die Fahrzeit zum Lowbank Drive in Naples ungefähr eine Stunde betragen wird.
21.00 Uhr Auf der Interstate 75 (löblich: Autobahn 75) geht es mit hoher Geschwindigkeit Richtung Süden. Ich plaudere mit dem Fahrer und erfahre, dass er vor fünf Wochen das Oktoberfest in München besucht hat - wie unlöblich. Ich mache den jungen Mann auf die katastrophalen Folgen dieses Spektakels aufmerksam, ernte aber nur Gelächter - wie schade.
21.30 Uhr Der Schoför steuert gekonnt den Lowbank Drive an und setzt mich am Ferienhaus meines Bruders ab. Ich verabschiede mich redlichst und gebe dann noch ein grosszügiges Trinkgeld. Ich schliesse die Eingangstüre auf und rolle meine Koffer ins Haus. HEUREKA - endlich am Ziel.
21.45 Uhr Nachdem ich mir ein kühles Bier aus dem Kühlschrank genommen habe, greife ich zum Fernsprecher und rufe meinen Bruder Georg in Toronto an. Georg begrüsst mich freundlichst und ist froh, dass ich sicher angekommen bin. Wir plaudern noch kurz und beenden dann das teure Ferngespräch. Ich schleppe meine Koffer in den ersten Stock und stelle sie in meinem Schlafzimmer ab. Danach genehmige ich mir ein weiteres Budweiser und setzte mich entspannt in einen Liegestuhl auf die Terrasse ans Schwimmbecken. HEUREKA - ich geniesse die warmen Temperaturen und denke an das nasskalte Herbstwetter in der Heimat.
22.30 Uhr Ich mache noch einen Rundgang durchs Ferienhaus und verschliesse alle Fenster und Türen. Danach falle ich erschöpft ins Bett. Gute Nacht.

Amerikanische Wurstsemmel mit Kola:

http://pfaffenberg.permuda.net/sandwitsch.jpg

Meine Reise nach Florida:

http://pfaffenberg.permuda.net/florida2004.html

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 04.11.2004
© Reinhard Pfaffenberg