07.00 Uhr Mein Radiowecker geht an und reisst mich mit
George Straits Nummer 1 Schlag "Love without End, Amen" (löblich:
Liebe ohne Ende, Amen) aus einem schönen Traum. Während die "WCKT Cat
Country" Moderatoren Bear und Stacy lustige Anekdoten erzählen, hüpfe ich
beschwingt aus den Federn und führe die wichtige Morgengymnastik an der weit geöffneten
Terrassentüre durch. Als ich trotz Muskelkater von einem Bein aufs andere
springe und den Hampelmann absolviere, fällt mir auf, dass das Aussentermometer
schon zu früher Stunde 65°F anzeigt - das ist wirklich phantastisch.
07.30 Uhr Nachdem ich frischen Kaffee aufgesetzt habe, entspanne ich mich bei
einem erquickenden Wirbelbad mit Schaum und lausche nebenbei dem
Nachrichtenprogramm aus meiner bayerischen Heimat. Dank modernster
Kurzwellentechnik bringe ich in Erfahrung, dass seit neun Tagen nicht nur in
Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern Rauchverbote eingeführt
wurden. Während die spanische Regierung, die bereits vor zwei Jahren ein
strenges Anti-Tabak-Gesetz durchgesetzt hat, in der Vergangenheit grosse Erfolge
verzeichnen konnte, scheinen sich die Portugiesen nur zögerlich mit dem am 1.
Januar 2008 in Kraft getretenen Nichtrauchergesetz anfreunden zu wollen. Unter
anderem startete der Verband der Tanzlokalbesitzer eine Unterschriftenaktion und
forderte die Regierung unmissverständlich auf, die Vorschriften zu lockern und
das Rauchen in öffentlichen Gebäuden, Kneipen und Gaststätten wieder
zuzulassen - wie unlöblich. Auch in Bayern haben sich Unverbesserliche zu einen
"Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur" (VEBWK)
zusammengeschlossen, um gegen das weitreichende bayerische Rauchverbot zu
protestieren. Der Geschäftsführer der besagten Vereinigung, Herr Heinrich
Kohlhuber, erklärte anlässlich einer Pressekonferenz, dass sein Verein sogar
Verfassungsklage einreichen und in Karlsruhe für die
Zigarette
kämpfen wird - wie lächerlich. Ferner sucht die Gesellschaft derzeit händeringend
nach Gaststättenbetreibern, die wegen des Rauchverbots Einbussen ihrer
Einnahmen nachweisen können. Die Musterkläger sollen gegen den "Eingriff
in die Freiheit der Berufsausübung" ebenfalls Verfassungsklage einreichen
und darlegen, dass ihre Existenz bedroht ist - gleich schlägt es Dreizehn.
Anstatt grosse Töne zu spucken und auf die Barrikaden zu gehen, sollten sich
die Heinis einmal vor Augen führen, dass viele Tausende Menschen jedes Jahr an
den Folgen des Passivrauchens erkranken oder sogar sterben. Herr Kohlhuber,
seines Zeichens Mitbegründer des VEBWK, wäre deswegen gut beraten, sein loses
Mund zu halten und sich dem Willen der Mehrheit zu unterwerfen - wo soll das nur
hinführen mit dieser Welt.
08.30 Uhr Kopfschüttelnd steige ich aus der Wanne und kann immer noch nicht
glauben, was ich im Radio gerade erfahren habe. Vielleicht wäre es doch besser,
meinen Aufenthalt im Rentnerparadies auszudehnen und gar nicht mehr nach Deutschland zurückzukehren.
08.45 Uhr Trotz aller Schreckensmeldungen lasse ich mir die gute Laune nicht
verderben und nehme entspannt am Terrassentisch platz, um mir das wichtigste
Mahl des ganzen Tages in Form von gerösteten Kelloggs Maisflocken (unlöblich:
Cornflakes), frischer Milch, einem Apfel sowie kräftigem Bustelo Kaffee munden
zu lassen. Während ich kraftvoll zubeisse und mich an den gesunden Lebensmittel
labe, werde ich plötzlich durch lautes und ganz besonders aggressives
Dauerklingeln gestört - wie unlöblich. Als ich neugierig durch den Türspion
spähe, erkenne ich mit geschultem Auge, dass Herr und Frau Porello vor der
Villa stehen und mir einen Besuch abstatten wollen - welch schöne Überraschung.
Selbstverständlich bitte ich die freundlichen Zeitgenossen sofort herein und
lasse es mir nicht nehmen, ihnen zwei Stühle anzubieten und frisch aufgebrühten
Kaffee zu kredenzen. Während wir an unseren Tassen nippen und uns die Zeit mit
einem Kleingespräch (unlöblich: Smalltalk) vertreiben, kommt Frau Porello plötzlich
auf ihre neue Geschäftsidee zu sprechen und erzählt, dass sie möglicherweise
bald eine Kunstgalerie in der 5th Street eröffnen wird - wie aufregend. Natürlich
erbete ich mir sogleich weiterführende Informationen und höre, dass die gute
Frau in den letzten Monaten erste Kontakte in die Kunstszene von Naples geknüpft
und interessante Maler kennen gelernt hat - wie aufregend. Herr Porello geht
sogar noch weiter und sagt, dass ein zweites Standbein in der heutigen Zeit
nicht schaden kann - wie wahr.
09.30 Uhr Just als ich die Becher auffülle und über meine neu eröffnete
Pension
im Waldweg referiere, kommt Herr Wang ganz unerwartet dazu und informiert
uns, dass er heute nicht arbeiten wird - das hört man gerne. Ausserdem erhebt
mein Nachbar verärgert den Zeigefinger und meint, dass er die Aufgaben im Hotel
an seine Tochter delegiert hat und sich nach der gestrigen Aktion mit den neuen
Fernsehern einen entspannten Tag unter dem Sonnenschirm verdient hat. Um meinem
gestressten Nachbarn eine kleine Freude zu bereiten, hole ich umgehend eine
Flasche Korbel California Champagner aus dem Eiskasten und verkünde, dass wir
Gewerbetreibende es heutzutage wirklich nicht leicht haben.
10.15 Uhr Nachdem wir das Fläschchen geleert und die Porellos verabschiedet
haben, ermuntere ich Herrn Wang zu einem gemeinsamen Ausflug zu
"The
Village On Venetian Bay" (löblich: Das Dorf an der venezianischen
Bucht). Erst nach langem Hin und Her zeigt sich mein Bekannter einverstanden und
sagt, dass er nur noch seinen Hut holen muss - wie schön. Anschliessend hüpfen
wir gutgelaunt in den JEEP Patriot und machen uns auf, mit quietschenden Reifen
aus der Garage zu fahren - da kommt Freude auf. Während Landmusikstern Garth
Brooks sein neuestes Lied "More that a Memory" (löblich: Mehr als
eine Erinnerung) vorträgt, fahren wir plaudernd nach Süden und biegen dann auf
den Gulf Shore Boulevard ab, der uns ruckzuck zu besagtem Einkaufszentrum bringt
- das klappt wieder wie am Schnürchen.
11.00 Uhr Da sämtliche Kurzzeitparkplätze von Fahrzeugen blockiert sind,
fahren wir kurzerhand in die Tiefgarage und berappen die Parkgebühren in Höhe
von zwei Dollars - das können wir uns gerade noch leisten. Danach spazieren wir
durch das gut besuchte Einkaufsareal und bestaunen unter anderem einladende
Luxusgeschäfte wie "Ralph Lauren", "Chic Petite" und sogar
"Mondo Uomo" - wie schön. Während ich einen zerknitterten
Dollarschein aus meiner Tasche krame und mir ein schmackhaftes Erdbeereis in der
Waffel leiste, zerrt mich Herr Wang plötzlich am Arm und sagt, dass wir das
Uhrengeschäft "Exquisite Timepieces" (löblich: Vorzügliche Zeitstücke)
besuchen sollten - das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Neugierig
folge ich Herrn Wang in besagten Laden und stelle anerkennend fest, dass hier
Chronometer aus aller Herren Länder zu finden sind. Eisschleckend finde ich
mich vor einer Vitrine mit sündteuren Uhren aus der "Grand Silverstone"
Manufaktur ein und erkenne, dass ich mir ein solches Schmuckstück kaum leisten
kann. Als ich schon wieder hinaus gehen möchte, gesellt sich ein hochnäsiger
Angestellter an meine Seite und erzählt, dass diese Uhren aus den englischen
Graham-Werken stammen und zu den besten Zeitmessern zählen, die man für Geld
kaufen kann. Ausserdem lerne ich, dass der Firmengründer Herr George Graham
eine Reihe wichtiger Erfindungen wie zum Beispiel den Ankergang für
Pendeluhren, oder die Zylinderhemmung für Quecksilber-Ausdehnungsuhren der Weltöffentlichkeit
vorgestellt hat. Da ich nur Bahnhof verstehe, verlasse ich das Geschäft auf
schnellstem Weg und laufe zur Promenade, um einen Blick auf den azurblauen Golf
von Mexiko zu werfen - das muss man einfach gesehen haben.
12.00 Uhr Als Herr Wang nach wenigen Minuten endlich eine Entscheidung getroffen
und sich für eine 900 DOLLARS teure "Jules Audemars Automatic"
Armbanduhr entschieden hat, schlendern wir entspannt in eine Gaststätte namens
"Maxwell's on the Bay" und nehmen entspannt an einem Tisch mit Blick
auf das offene Meer platz. Ein besonders freundlicher Ober lässt nicht lange
auf sich warten und kredenzt uns neben den Tageskarten auch eine Karaffe mit
eisgekühltem Wasser. Ich studiere das Angebot genau und bestelle neben einem
gut durchgebratenen T-Knochen Steak mit Kartoffeln in Krabbensosse auch noch ein
süffiges "Rolling Rock" (löblich: Rollender Fels) Bier in der
Flasche. Herr Wang will es maritim haben und lässt sich ein saftiges
Thunfischschnitzel mit Kroketten bringen - wie schön.
12.30 Uhr Während wir uns die eiskalten Biere munden lassen und laut seufzend
auf den weiten Ozean blicken, bringe ich meine Verabredung mit Herrn Wongler zur
Sprache und erzähle, dass ich mit unserem gemeinsamen Nachbarn am Samstag einen
Bootsausflug unternehmen werde. Mein Tischnachbar kann sich ein Lachen nicht
verkneifen und weist mich darauf hin, dass mir der alte Mann die ganze Zeit
Geschichten aus Vietnam erzählen und mich mit haarsträubenden Märchen
langweiligen wird - das werden wir erst noch sehen. Als ich Herrn Wang
vorschlage, auf die Bootstour mitzukommen, schüttelt er entschieden mit dem
Kopf und sagt, dass er am Wochenende eine Hochzeitsgesellschaft im Hotel
erwartet - das soll mir auch Recht sein.
13.30 Uhr Nachdem wir das schmackhafte Essen verzehrt und die gesalzene Rechnung
mit Herrn Wangs
Kreditkarte
bezahlt haben, kehren wir erheitert zum Fahrzeug zurück und treten die
Heimfahrt an. Bei stimmungsvoller Jimmy Buffett Musikberieselung krusen wir zum
Lowbank Drive zurück und vereinbaren, dass wir am Abend den Grill anheizen
werden - das wird ein Vergnügen.
14.00 Uhr Zurück im Ferienhaus meines Bruders lege ich mich sofort aufs
Wohnzimmersofa und strecke die Füsse aus - eine kleine Ruhepause kann nach dem
stressigen Vormittag bestimmt nicht schaden. Schon bald finde ich mich im Reich
der Träume wieder und sehe eine frische Mass im
Biergarten
des "Wilden Esel" vor mir stehen - welch schöner Gedanke.
15.00 Uhr Lautes und sehr aggressives Telefonklingeln lässt mich hochschrecken
- wie unlöblich. Ich nehme das Gespräch misstrauisch entgegen und staune nicht
schlecht, als ich die Stimme meiner laut hustenden Untermieterin in der Muschel
vernehme. Das Kind plappert wie ein Wasserfall und klagt, dass es immer noch
krank ist und das Bett bis zum kommenden Donnerstag hüten muss. Als ich genauer
nachfrage, meint
Sandra
betrübt, dass sie sich höchstwahrscheinlich einen garstigen Grippevirus
eingefangen hat - wie schrecklich. Ferner teilt mir meine Mitbewohnerin mit,
dass in meiner weissblauen Heimat heute den ganzen Tag die Sonne vom Himmel
gelacht hat und das Thermometer sogar auf 8°C geklettert ist. Laut lachend
klopfe ich mir auf die Schenkel und erwidere, dass es in Südflorida mit annähernd
30°C viel wärmer ist und mir schon den ganzen Tag der Schweiss von der Stirn
perlt.
15.30 Uhr Nachdem ich das sündteure Überseegespräch beendet habe, brühe ich
frischen Kaffee auf und nehme am Heimrechner platz, um mich um die
wichtige
Anschnurarbeit zu kümmern. Unter anderem lese ich den
Brief
einer 34jährigen Mutter aus Heilbronn und erfahre, dass ihr Sohn Florian (13)
dem Wahnsinn verfallen ist und fast 24 Stunden vor dem Fernseher sitzt, um die
Geschehnisse im "Grossen Bruder" (unlöblich: Big Brother) Haus zu
verfolgen - das ist ja allerhand. Da man nicht alles durchgehen lassen darf,
rate ich der Dame, hart durchzugreifen und dem frechen Kind das Taschengeld zu
streichen.
16.00 Uhr Zum Abschluss der Anschnursitzung sorge ich im
elektronischen
Gästebuch für Ordnung und recherchiere im weltweiten Internetz für neue
Reportagen. Da das renommierte Forschungszentrum Kuschmelka (München) aktuell
vor der Gruftie- bzw. Gothicbewegung warnt, trage ich wissenswerte Fakten
zusammen und lerne, dass besagte Subkultur Anfang der 1980er Jahre aus dem Pank
und der New Wave (löblich: Neuen Welle) Bewegung hervorging. Da die Anhänger
dem Teufel nahe stehen und sich nächtens auf Friedhöfen herumtreiben,
entschliesse ich mich, bald einen Anschnurbericht zu verfassen und die vielen
Heimseitenbesucher über diese Entwicklungen aufzuklären - wo soll das noch
hinführen mit dieser Welt .
16.45 Uhr Düdeldü - endlich kann ich den leistungsstarken Heimrechner mausdrückend
herunterfahren und mich entspannt auf die Terrasse setzen. Während ich mir ein
süffiges Budweiser zu Gemüte führe und mir bei subtropischen Temperaturen
eigenen Gedanken mache, gesellt sich Herr Wang an den Gartenzaun und berichtet,
dass er Scherriff Bradfort zum Abendessen eingeladen hat - das ist phantastisch.
Da der gute Mann bereits in einer dreiviertel Stunde vorfahren wird, klatsche
ich demonstrativ in die Hände und gebe zu verstehen, dass wir gleich den Grill
anwerfen und die Salate vorbereiten sollten - schon jetzt läuft mir das Wasser
im Munde zusammen.
17.00 Uhr Während sich mein Nachbar an die Arbeit macht und einen Sack
Holzkohle aus der Garage holt, schwinge ich den Kochlöffel und zaubere in
Windeseile vitaminreiche Salate. Ausserdem heize ich das Backrohr für die
Kartoffelstäbe vor und hole Teller und Besteck aus den Küchenschränken.
17.30 Uhr Just als ich eine Flasche Ketschup und A1 Steak Sosse auf dem
Terrassentisch platziere, bestückt mein Nachbar den Grill mit allerhand
Fleischspezialitäten und behauptet, dass die vitaminreichen Steaks bestimmt
sehr gut schmecken werden. Wenige Augenblicke später kommt Scherriff Bradfort
mit Blaulicht vor dem Ferienhaus zum Stehen und lässt es sich nicht nehmen,
mehrmals die Klingel zu betätigen und mit dem Lauf seiner Waffe an die Türe zu
klopfen - was sollen nur die Nachbarn denken. Um von den neugierigen Anwohnern
in kein schlechtes Licht gerückt zu werden, bitte ich den Gesetzeshüter
umgehend herein und überreiche ihm eine Flasche Budweiser. Der gute Mann lässt
sich nicht zweimal bitten und nimmt biertrinkend an der Tafel platz - wie schön.
18.00 Uhr Endlich ist es so weit und wir können uns an saftigen T-Knochen
Steaks, delikaten Hamburgern und besonders würzigen Kartoffelstäben laben. Während
wir es uns schmecken lassen, bringt der Scherriff seinen heutigen Arbeitstag zur
Sprache und erzählt, dass er am Vormittag zwei Einbrecher auf frischer Tat
ertappt hat - wie aufregend. Natürlich schnalze ich beeindruckt mit der Zunge
und höre weiter, dass die Schwerverbrecher das Schloss einer Lagerhalle am
Hafen knacken konnten und gerade dabei waren, hochwertige Fernseher mit
integrierten DVD-Spielern der Marke "TOSHIBA" zu entwenden. Herr
Bradfort geht sogar noch weiter und berichtet, dass sich die Kriminellen auf
besagte Herstellerfirma spezialisiert haben und schon in der Vergangenheit
solche Geräte gestohlen haben, um sie günstig an ortsansässige Händler
weiter zu verscherbeln - wie unlöblich.
19.00 Uhr Nachdem ich als Nachspeise schmackhaftes Vanilleeis mit
Schokoladensplitter serviert habe, mustert mich Herr Wang ganz genau und
informiert mich darüber, dass er in der kommenden Woche das Schwimmbecken
seines Hotels reinigen und eine vergilbte Wand im Verwaltungsbereich neu
verspachteln muss. Ausserdem kündigt der Gute an, dass ich ihm bei der Arbeit
zur Hand gehen und mich nützlich machen könnte - nichts leichter als das. Da
ich bekanntlich ein geschickter Handwerker bin, nicke ich eifrig und erkläre,
dass es mir eine Ehre wäre, das "Old Town Hotel" (löblich: alte Stadt Hotel) noch schöner zu gestalten.
19.45 Uhr Nun heisst es aber langsam Abschied nehmen. Da Scherriff Bradfort um
20 Uhr die Nachtschicht übernehmen muss, begleite ich ihn direkt zum
Polizeiwagen und wünsche ihm einen ruhigen Abend. Danach sorge ich mit Herrn
Wang auf der Terrasse sowie in der Küche für Sauberkeit und räume das
schmutzige Geschirr in die moderne Spülmaschine.
20.30 Uhr Als endlich Ruhe eingekehrt ist, falle ich mit einer Dose Diät Coca
Cola und einer Packung Kartoffelchips auf das Sofa und drücke auf den
"ON" (löblich: AN) Knopf der Fernbedienung. Wie es sich für einen
interessierten Bürger gehört, verfolge ich als erstes die Nachrichten auf CNN
und höre, dass die demokratische Präsidentschaftsanwärterin Hillary Clinton
die Vorwahlen im US-amerikanischen Bundesstaat New Hampshire mit hauchdünnem
Vorsprung vor ihrem Kontrahenten Barack Obama gewinnen konnte. Wenn man den
ersten Erhebungen Glauben schenken darf, konnte die unlöbliche Dame 39 und Herr
Obama lediglich 37 Prozentpunkte verbuchen. Trotz dieses Erfolgs gehen
anerkannte Wahlforscher davon aus, dass Clinton im weiteren Verlauf der
Vorwahlen kaum noch eine Schanze auf eine Nominierung zur Kandidatin hat - wie
schön.
21.00 Uhr Nachdem ich mich redlichst informiert habe, drücke ich mich weiter
durchs Programm und bleibe letztendlich auf CBS hängen, um mir eine neue Folge
der bekannten Seifensendung "King of Queens" (löblich: König von
Queens) anzusehen - diesen Unsinn muss man erlebt haben.
21.45 Uhr Laut gähnend beende ich den Fernsehabend und unternehme einen letzten
Rundgang durch das Eigenheim. Nachdem ich sämtliche Fenster und Türen sicher
verschlossen habe, gehe ich zufrieden ins Bett und lese noch etwas in der Bibel.
Gute Nacht.