31.12.2007
07.00 Uhr Ich werde durch laute Klopfgeräusche geweckt und hüpfe
sofort aus den Federn. Als ich augenreibend auf den Gang trete und nach dem
Rechten sehe, werde ich Zeuge, wie James
eine Bodenleiste anbringt und aus dem Schimpfen gar nicht mehr herauskommt.
Selbstverständlich stelle ich den Buben umgehend zur Rede und erfahre, dass
David (2) über die Stränge geschlagen und mit seinem Rollbrett
gegen die Leiste geprescht ist. Da James bekanntlich zwei linke Hände hat, eile
ich ihm zur Hilfe und schaffe es im Handumdrehen, das abgebrochene Holzstück
mit wenigen Hammerschlägen an die Wand zu bringen - das könnte nicht einmal
ein echter Handwerksmeister besser.
07.30 Uhr Nachdem endlich wieder Ruhe eingekehrt ist, laufe ich schnell ins Bad
und entspanne mich bei einem erquickenden Wirbelbad. Während ich mich wasche
und rasiere, fröne ich dem Kurzwellenradioprogramm aus meiner weissblauen
Heimat und vernehme, dass sich in der bayerischen Landeshauptstadt kurz vor
Weihnachten ein schrecklicher Überfall auf einen 76jährigen ereignet hat.
Erstaunt höre ich weiter, dass in der Nacht vom 20. auf den 21. Dezember ein
redlicher Rentner zwei "südländisch aussehende Personen" in einer
U-Bahn gebeten hat, die Zigaretten auszumachen und nicht zu rauchen. Daraufhin
traktierten die Gammler den armen Mann mit Schlägen sowie Fusstritten und
verletzten ihn so schwer, das er mit Rippenbrüchen und einem Schädeltrauma ins
Krankenhaus eingeliefert werden musste. Gott sei Dank konnte die Tat durch eine
Überwachungskamera aufgezeichnet und die Täter von der Polizei ermittelt
werden. Wie sich herausstellte, handelt es sich bei den Schwerverbrechern um
einen 17jährigen Griechen und einen 20jährigen Türken - wie furchtbar. Die
Kriminellen gaben bei der Vernehmung zu Protokoll, dass das Opfer selbst schuld
sei, weil es sie "angemacht" habe und hätte wissen müssen, dass sie
betrunken gewesen seien. Während in der Medienlandschaft von diesen
Vorkommnissen fast nichts zu hören war, ergriff wenigstens der bayerische
Innenminister Joachim Herrmann die Initiative und stellte eine baldige
Ausweisung von wenigstens einem der Schwerverbrecher in Aussicht. Ferner kündigte
der löbliche CSU-Politiker an, die Videoüberwachung in München auszubauen und
besonders die Brennpunkte der Stadt besser zu kontrollieren - wie schön.
08.30 Uhr Stinksauer steige ich aus der Wirbelbadewanne (unlöblich: Whirlpool)
und komme zu dem Ergebnis, dass man in Deutschland gar nicht mehr in Ruhe leben
kann. Vielleicht wäre es doch besser, meiner Heimat den Rücken zuzukehren und
für immer bei meinen Liebsten in Kanada zu bleiben - hier wird Sicherheit
bekanntlich noch gross geschrieben. Trotz der schlechten Nachrichten kleide ich
mich ordentlich an und geselle mich zu Georg, Maria, Amanda, James und David an
den reich gedeckten Frühstückstisch. Während mein Bruder unseren angeblichen
Ausflug in die kanadische Wildnis noch einmal Revue passieren lässt, verfrachte
ich eine geröstete Weissbrotscheibe (unlöblich: Toast) auf meinen Teller und höre
nebenbei, dass James gleich in die Stadt fahren wird, um Getränke für die
abendliche Silvesterfeier zu organisieren. Als ich genauer nachfrage, berichtet
mein Neffe, dass er seit vielen Jahren mit einem Barbesitzer befreundet ist und
deswegen Schnäpse sowie Schaumwein günstig in einem Grossmarkt erwerben kann -
wie aufregend. Während der gute Junge immer weiter plappert und ankündigt, anlässlich
des Jahreswechsels auch noch Silvesterknaller und Raketen zu erwerben, stosse
ich meine Schwägerin in die Seite und erkundige mich, was am Abend geboten sein
wird. Maria winkt schnell ab und sagt, dass ihr Sohn lediglich Hamburger
zubereiten wird und wir uns im Wohnzimmer zusammensetzen werden - wie schön.
09.15 Uhr Nachdem wir das wichtigste Mahl des ganzen Tages beendet haben,
klatsche ich in die Hände und gebe James unmissverständlich zu verstehen, dass
wir uns langsam auf den Weg machen und in die Stadt fahren sollten. Der Junge
stimmt kopfnickend zu und folgt mir ohne Umwege zum Lincoln Stadtwagen (unlöblich:
Towncar). Während ich entspannt auf dem Beifahrersitz platz nehme und mich
ordnungsgemäss anschnalle, prescht James mit quietschenden Reifen von der
Einfahrt und in Richtung Yongestrasse. Als wir auf die Hauptstrasse einbiegen
und weiter gen Süden fahren, deutet meine Neffe plötzlich auf ein schickes
Haus auf der linken Seite und erzählt, dass dort seine ehemalige Freundin
wohnt. Neugierig frage ich ihn genauer aus und bringe in Erfahrung, dass das
Frl. Pamela mit James einige Jahre liiert war und ebenfalls Mitglied einer
Landmusikcombo ist - wie unlöblich. Mein Nebenmann geht sogar noch weiter und kündigt
ernsthaft an, bald mit Pamela telefonieren zu wollen und sie im kommendem Jahr
zu einen Auftritt einzuladen - wie schrecklich. Selbstverständlich erhebe
ich sofort Einspruch und mache James klar, dass er seine Ehe nicht für
ein Abendteuer aufs Spiel setzen kann - wo kämen wir denn da hin.
10.00 Uhr Nach einer knapp halbstündigen Fahrt treffen wir im griechischen
Viertel der Stadt ein und finden uns vor einer heruntergekommenen Lagerhalle
wieder. Misstrauisch gleite ich vom Ledersitz und erkläre James, dass ich unter
keinen Umständen diesen zwielichtigen Hinterhofgrosshandel betreten und mit
Kriminellen verhandeln werde. Mein Neffe kann sich ein Lachen nicht verkneifen
und erwidert, dass von "kriminellen Geschäften" hier keine Rede sein
kann. Wenig später werden wir in einem verrauchten Büro vorstellig und schütteln
die Hand eines übergewichtigen Herren. Der Schnurrbartträger führt uns mit
einladenden Gesten in eine grosse Verkaufshalle und macht uns darauf aufmerksam,
dass anlässlich der Feiertage der Veuve Clicquot Schaumwein aus Frankreich günstig
zu haben ist - das hört man gerne. Neugierig streben wir durch die Gänge und
stossen plötzlich auf ein Regal mit sündteuren Weinen. Der Ladeninhaber
versorgt uns mit wissenswerten Fakten und weist darauf hin, dass es sich hierbei
um einen edlen Tropfen aus der australischen "Henschke Mount Edelstone
Destille" handelt. Als ich einen Blick auf das Preisetikett werfe und eine
dreistellige Zahl sehe, wird mir jedoch schnell klar, dass dieses Tröpfchen für
die Rentnergeldbörse kaum geeignet ist - wie schade.
10.30 Uhr Düdeldü - mit einem sauber gefüllten Einkaufswagen kehren wir zum Büro
zurück und begleichen den hohen dreistelligen Rechnungsbetrag mit Georgs goldener
Kreditkarte. Unser Gegenüber reicht James freundschaftlich die Hand und lässt
es sich nicht nehmen, meinem Neffen zusätzlich eine Flasche "Green Moon
Absinth" (löblich: Grüner Mond Absinth) zu überreichen. James nimmt das
Präsent dankbar entgegen und verspricht, gleich heute Abend ein Gläschen zu
kosten.
10.45 Uhr Kopfschüttelnd kehre ich zum Fahrzeug zurück und erinnere meinen
Neffen an die Tatsache, dass Absinthkonsum abhängig macht und schwerwiegende
gesundheitliche Schäden nach sich ziehen kann. Wie jedes Kind weiss, wurde
besagtes Getränk bereits im Jahre 1915 in den meisten europäischen Staaten und
den USA aus diesem Grund verboten. Anstatt seinen Fehler einzusehen und die
Flasche augenblicklich auf den Teer zu werfen, zeigt mir James frech den Vogel
und sagt, dass neueste Studien diese Verdachtsmomente nicht nachweisen konnten
und der Absinth derzeit zu den absoluten In-Getränken auf dem
nordamerikanischen Kontinent zählt - das ist ja allerhand.
11.15 Uhr Bevor wir in den Stadtteil York zurückfahren, unternimmt mein löblicher
Neffe eine kleine Spitztour durch Chinatown (löblich: Chinastadt) und kommt
nach wenigen Augenblicken vor einem weiteren Geschäft zum Halten. Missmutig
folge ich James in das Gewerbe und stelle naserümpfend fest, dass es sich der
Ladeninhaber zur Aufgabe gemacht hat, gefährliche Feuerwerkskörper und anderen
Schrott feilzubieten - wie unlöblich. Während ich die Hände über dem Kopf
zusammenschlage, schoppt James ordentlich ab und lässt sich zwei Dutzend
Chinakracher, diverse Raketen, Leuchtsterne sowie andere Böller in mehrere
Papiertüten einpacken. Während ich ungläubig das reichhaltige Angebot
bestaune, kommen plötzlich zwei Kinder (14, 15) herein und fordern den Geschäftsführer
auf, ihnen für 25 Dollars Kanonenschläge auszuhändigen. Trotz eines strikten
Verkaufsverbots an Minderjährige, kommt der Mann dieser Bitte ohne zu zögern
nach. HEUREKA - wo soll das noch hinführen mit dieser Welt. Da ich mich nicht
noch mehr ärgern will, mache ich prompt kehrt und laufe mit schnellen Schritten
zum Fahrzeug zurück, um etwas Radio zu hören.
11.45 Uhr Als James endlich aus dem zwielichtigen Geschäft kommt, fordere ich
ihn unmissverständlich auf, mich sofort nach Hause zu bringen. Der Bube schüttelt
jedoch den Kopf und schlägt vor, die Gelegenheit beim Schopf zu packen und in
seiner Lieblingsgaststätte zu Mittag zu essen - dazu sage ich nicht nein.
12.30 Uhr Kurz nach dem Mittagsläuten parkt James den Luxuswagen vor einer
einladenden Gaststätte namens "Apache Burgers" und berichtet, dass
diese Burgerbude bereits im Jahre 1969 eröffnet wurde und seitdem nicht mehr
renoviert wurde - das kann ja heiter werden. Da mir mittlerweile der Magen
knurrt, begleite ich James kurzerhand ins Innere und fühle mich in längst
vergangene Zeiten versetzt. Gutgelaunt lassen wir uns an einem Plastiktisch mit
Ausblick auf die Strasse nieder und geben bei einer wasserstoffblonden Bedienung
(35) zwei Gläser Diät Coca Cola sowie Käseseburger mit Kartoffelstäben (unlöblich:
Cheeseburger with French Fries) in Auftrag. Als die Kellnerin wenig später
erneut an den Tisch kommt und uns stattliche Portionen vorsetzt, probiere ich
umgehend und komme aus dem Zungeschnalzen gar nicht mehr heraus - der Koch
scheint ein wahrer Artist der Bratpfanne zu sein. Während wir kraftvoll
zubeissen und stimmungsvoller Swingmusik (löblich: Schwungmusik) aus den 50er
Jahren lauschen, erzählt James, dass sogar der Scheff der kanadischen
Oppositionspartei "PC" des öfteren hier beim Mittagessen anzutreffen
ist - das ist wirklich phantastisch.
13.15 Uhr Nachdem wir unsere Gläser geleert und die Rechnung beglichen haben, können
wir endlich die Heimfahrt antreten. Bei stimmungsvoller Musikberieselung fahren
wir in den Stadtteil York zurück und plaudern währenddessen über Dies und
Das.
14.15 Uhr Zuhause angekommen, ziehe ich mich ruckzuck auf meine Gästesuite im
Dachboden zurück lege mich entspannt aufs Bett. Schon bald schlummere ich ein
und träume von besseren Zeiten im fernen Rentnerparadies. HEUREKA - Gott sei
Dank kann ich bald meine Koffer packen und schon übermorgen in den Sonnenscheinstaat
ausfliegen.
15.15 Uhr Just als ich mich im Traum mit Herrn Wang am Schwimmbecken sitzen
sehe, klopft David (2) laut plappernd an die Türe und fordert mich auf, ihm
beim Spielen Gesellschaft zu leisten. Da man dem Kleinen nichts abschlagen kann,
komme ich der Bitte prompt nach und nehme mit dem Buben auf dem Wohnzimmersofa
platz. Während Georg und Maria unentwegt durch die Zimmer rennen und
Vorbereitungen für die Silvesterfeier treffen, hebe ich Davids feuerrotes
Spielzeugauto vom Boden auf und zeige ihm, wie man mit der elektronischen
Fernbedienung umgehen muss. Wie nicht anders zu erwarten, hat der Kleine den
Dreh bald heraus und schafft es ohne grössere Schwierigkeiten, das Fahrzeug wie
von Geisterhand in die Küche zu steuern und Maria redlichst zu erschrecken -
wie schön.
16.00 Uhr Da es heute ein langer Abend wird, entschliesse ich mich, einen
gepflegten Fernsehnachmittag einzulegen und mir mit David eine löbliche DVD zu
Gemüte zu führen. Nachdem ich die Filmsammlung meines Bruders genauer
betrachtet habe, schiebe ich den spannenden Kriminalfilm "Twin Peaks"
(löblich: Doppelsitze) ins Abspielgerät und erzähle David, dass wir uns auf
spannende neunzig Minuten freuen dürfen. Kaffeetrinkend und weihnachtsplätzchenverzehrend
lehne ich mich zurück und werde Zeuge, wie der unterbelichtete FBI-Agent Dale
Cooper in die Gemeinde Twin Peaks kommt, um einen hinterhältigen Frauenmord
aufzuklären. Während der Anfang sehr spannend umgesetzt wurde, überkommt mich
nach dreissig Minuten das Gefühl, dass der Regisseur während der Arbeit den
Faden verloren und sich immer weiter in Hirngespinste verstrickt hat.
17.00 Uhr Als mir schon die Augen zufallen, gesellt sich Amanda zu uns und sagt,
dass "Twin Peaks" zu den herausragenden Filmen der letzten Jahrzehnte
zählt. Laut lachend zeige ich meiner ehemaligen Untermieterin den Vogel und
stelle unmissverständlich klar, dass ich selten grösseren Unsinn gesehen habe.
Anstatt meine Meinung kommentarlos hinzunehmen, erwidert das Kind
besserwisserisch, dass sich der Streifen mit Traumdeutung auseinandersetzt und
sich ironischer Stilmittel von Seifensendungen (unlöblich: Soaps) und
sogenannten Film-Noire Elementen bedient - papperlapapp. Da Amanda von Kunst
sowieso keine Ahnung hat, drücke ich demonstrativ auf den "OFF" (löblich:
AUS) Knopf und schlendere in die Küche, um mir ein Labatt Blau Bier aus dem
Eiskasten zu holen - ein kühler Hopfentrunk kann jetzt nicht schade.
17.45 Uhr Da das Abendessen noch einige Zeit auf sich warten lässt, kümmere
ich mich um die wichtige Anschnurarbeit und stelle in Georgs Arbeitszimmer die
Internetzverbindung her. Zuerst segle ich auf meine löbliche Heimseite und
bemerke, dass auch heute wieder viele Menschen meine Hilfe
benötigen. Herr Peter B. aus Hannover schreibt, dass seine Tochter Jutta (16)
fast täglich das Schnellessgasthaus
McDonalds besucht und dort nicht nur gleichaltrige Buben trifft, sondern
auch Hühnerklumpen sowie Weichgetränke am laufenden Band konsumiert - wie
schrecklich. Selbstverständlich tröste ich den armen Mann redlichst und rate
ihm, dem garstigen Mädchen das Taschengeld
zu streichen und ihr mit Hausarrest zu drohen - so kann es jedenfalls nicht
weitergehen.
18.45 Uhr Nachdem ich einen elektronischen
Brief an meinen ehemaligen Studienkollegen Thomas Kronach ins schöne New
York gesendet habe, fahre ich den Heimrechner mausdrückend herunter und beende
die anstrengende Anschnurarbeit. Als ich in das Esszimmer komme, entdecke ich
meine Verwandten an der gedeckten Tafel und höre, dass wir bereits in fünfzehn
Minuten zu Abend essen können - das ist prima. Dem Anlass entsprechend, binde
ich mir eine fesche Krawatte um und finde mich dann pünktlich am Tisch ein.
19.00 Uhr Endlich ist es so weit und James fährt das löbliche Abendessen auf.
Zu meiner Überraschung hat sich der Junge heute wirklich Mühe gegeben und
nicht nur Hamburger, sondern auch in feinstem Butterschmalz herausgebratene
Steaks zubereitet. Um nicht zu verhungern, halte ich meinem Neffen
zungeschnalzend einen Teller unter die Nase und bekomme ein stattliches
T-Knochen Steak mit hausgemachtem Krautsalat und würzigen Kartoffelspalten
sowie Ketchup vorgesetzt - schmeckt wirklich ganz ausgezeichnet.
20.00 Uhr Während Wein und Bier in Strömen fliessen und wir einen gemütlichen
Abend verbringen, melde ich mich zu Wort und bringe die Fahrt von Toronto
nach Naples mit meinem Bruder im letzten Sommer zur Sprache. Bei dieser
Gelegenheit erinnere ich daran, dass die knapp 2.500 Kilometer lange
Strassenreise (unlöblich: Roadtrip) quer durch den Kontinent das reinste Vergnügen
war. Georg nickt eifrig und schlägt vor, dass wir einen solchen Ausflug im
kommenden Jahr wiederholen sollten - das wäre einfach zu schön.
21.30 Uhr Da David (2) mittlerweile die Augen zufallen, bringe ich ihn eigenhändig
ins Bett und drücke ihm zum Abschied seinen neuen Teddybär in den Arm.
Anschliessend setze ich mich wieder zu meinen Liebsten und lausche unter anderem
Geschichten von James Auftritten während der aktuellen Tournee durch Amerika.
Maria legt beste Laune an den Tag und meint, dass wir anlässlich meines Abflugs
am 2. Januar morgen noch einmal Herrn Buccos Lokal aufsuchen sollten - das ist
eine hervorragende Idee. Um mich für den wunderbaren Aufenthalt zu bedanken,
stimme ich sofort zu und verspreche, diesmal für Speis und Trank aufkommen zu
wollen. HEUREKA - das wird teuer.
23.00 Uhr Während mein Bruder eine weitere Flasche köpft und unsere Gläser
auffüllt, verabschiedet sich James nach Draussen und sagt, dass es
langsam Zeit wird, die Raketen für den Jahreswechsel startklar zu machen. Der
gute Junge zieht sich den Cowboyhut tief ins Gesicht und unkt, dass die
langweiligen Nachbarn aus ihren Betten fallen werden - wie unlöblich.
23.45 Uhr Langsam wird es aber wirklich Zeit. Ausgestattet mit unseren
Sektkelchen gehen wir ebenfalls in die Kälte und sehen, wie James 10
Bierflaschen in den Schnee rammt und das gegenüberliegende Grundstück
anvisiert. Obwohl ich den Buben zur Ordnung rufe, lässt er es sich nicht
nehmen, Raketen in die Glasbehälter zu stecken und die Schutzkappen der Zündschnüre
abzuziehen - wo soll das noch hinführen.
00.00 Uhr Als die Kirchenglocken das neue Jahr einläuten, suchen wir
sicherheitshalber hinter dem grossen Tannenbaum Schutz und sehen, wie die
Raketen in den Himmel zischen - wie aufregend. Während nun auch mehre Nachbarn
vor ihren Häusern stehen und das prächtige Feuerwerk bestaunen, drücke ich
meine Familienmitglieder redlichst an mich und wünsche ihnen ein gesegnetes
neues Jahr und alles Gute.
00.45 Uhr Nachdem wir unsere Gläser geleert und ein Kleingespräch (unlöblich:
Smalltalk) mit dem Nachbarn gehalten haben, verabschiede ich mich redlichst und
gehe zufrieden ins Bett. Gute Nacht.
Willkommen 2008:
verfasst
von Reinhard Pfaffenberg am 31.12.2007
©
Reinhard Pfaffenberg |
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