29.12.2007
07.30 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und habe gar keine
Orientierung. Erst als ich neugierig aus dem Fenster spähe und über dem Lake
Simcoe die Sonne aufgehen sehe, wird mir klar, dass ich mich in einem der besten
Casinos der Welt befinde - wie schön. Bevor ich mir eine heisse Dusche gönne,
sehe ich im Zimmer meines Bruders nach dem Rechten und stelle fest, dass er auch
schon auf den Beinen ist und badebemäntelt die Nachrichten im Fernsehen
verfolgt. Als ich Georg auf die Schulter klopfe, fordert er mich auf, unverzüglich
in den Morgenmantel zu schlüpfen und ihn in die hoteleigene Wellnessoase zu
begleiten. Da etwas sportliche Betätigung am frühen Morgen nicht schaden kann,
komme ich dieser Bitte ohne zu zögern nach und folge meinem Bruder nach unten.
08.00 Uhr Nach wenigen Augenblicken finden wir uns in einer grosszügigen
Badeoase namens "The Spa" wieder und werden von einem rothaarigen Fräulein
empfangen. Frau Holly (23) führt uns zu zwei bequeme Ruheliegen und informiert
darüber, dass uns nicht nur das Schwimmbecken, sondern auch der "Trimm
Dich Raum" sowie die Massagelandschaft mit insgesamt 9 bestens ausgebildete
Mitarbeitern zur freien Verfügung steht - das ist wirklich super trouper.
Selbstverständlich stürze ich mich sogleich ins warme Wasser und schwimme
redlichst auf und ab - das tut gut. Just als ich mich am Beckenrand einfinde und
durch die Glasfassade nach Draussen blicke, meldet sich Georg zu Wort und erzählt,
dass sich hier während der heissen Sommerwochenenden die schönsten Menschen
aus der Umgebung tummeln, um auf der Sonnenterrasse ausschweifende
Feierlichkeiten zu veranstalten - wie unlöblich. Mein Bruder geht noch weiter
und berichtet, dass im "Casino Rama" im vorletzten Jahr die "Miss
Universum" Wahl stattfand und er dieser zwielichtigen Veranstaltung mit
Geschäftsfreunden beiwohnen konnte - das wird ja immer besser. Georg kommt aus
dem Lachen gar nicht mehr heraus und behauptet, dass die angeblich "schönsten
Frauen der Welt“ nichts ausser perfekt geformten Körpern und langen Beinen
vorzuweisen hatten - das glaube ich gerne.
08.30 Uhr Nachdem ich mich redlichst ertüchtigt habe, führt mich Georg in den
angeschlossenen Raum und sagt, dass eine ausgiebige Massage vor dem Frühstück
nicht schaden kann. Skeptisch nehme ich auf einer Liege platz und staune nicht
schlecht, als mir eine braungebrannte Brünette Gesellschaft leistet und meine Rückenmuskulatur
ordentlich durchknetet. Laut seufzend lasse ich mein Gesicht ins Handtuch sinken
und fühle mich direkt ins Paradies versetzt. HEUREKA - vielleicht sollte ich
mir in meiner weissblauen Heimat diesen Luxus ebenfalls leisten und für meine hauseigene
Wellnessoase eine löbliche Masseuse einstellen.
09.00 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit für ein reichhaltiges Frühstück. Als
kleines Dankeschön drücke ich der freundlichen Maid einen 10 Dollar Schein in
die Hand und gebe ihr zu verstehen, dass ich mich sehr wohl gefühlt habe und
eventuell morgen wieder vorbei schauen werde. Danach verlassen wir gutgelaunt
die Wellnessoase und kehren mit schnellen Schritten auf unsere Zimmer zurück,
um uns für den Gaststätten- bzw. Casinobesuch anzukleiden.
09.30 Uhr Frisch in Schale geworfen schlendern wir erneut nach unten und
besuchen diesmal das "Couchiching Court Buffet" Wirtshaus. Angesichts
der vielen Speisen nehmen wir voller Vorfreude an einem einladenden Tisch platz
und beauftragen einen Kellner, uns zwei Teller, würzigen Bohnenkaffee sowie
zwei Gläser frisch gepressten Orangensaft zu kredenzen. Während der Mann
seinen Aufgaben pflichtbewusst nachkommt, laufen wir geschwind ans Büffet und
beladen unsere Teller mit Toast (löblich: geröstete Weissbrotscheiben), Rühreiern
mit Speckstreifen, lustigen Bratwürstchen sowie Frühstückskartoffeln - das
schmeckt. Während wir kraftvoll zubeissen, nehme ich eine Informationsbroschüre
genauer in Augenschein und erfahre, dass das "Casino Rama" den vielen
Besuchern nicht nur hervorragende Gaststätten, sondern auch ein einzigartiges
Kulturprogramm bietet. Interessiert überfliege ich den Kalender für die nächsten
Wochen und lese, dass am Anfang des kommenden Jahres die bekannte Combo
"The Temptations" (löblich: Die Versuchungen) in Orillia Station
machen wird, um vor 5.000 Zuschauer zwei Konzerte zu spielen. Ausserdem sind
Auftritte der berüchtigten Hartfelsenformation "America", "Joan
Jett", "Miranda Lambert", "Dierks Bentley", "Wayne
Newton", "Gretchen Wilson" und den "Zehn Tenören"
geplant - das ist wirklich phantastisch. Als ich meinem Bruder das Blatt unter
die Nase halte, staunt er nicht schlecht und meint, dass er vielleicht Maria zum
Wayne Newton Konzert am 20. März einladen könnte - wie schön.
10.15 Uhr Nachdem wir das wichtigste Mahl des ganzen Tages beendet haben,
verlassen wir voller Tatendrang die geschmackvoll eingerichtete Gaststätte und
spazieren durch das Casino in Richtung Haupteingang. Georg macht einen
hervorragenden Vorschlag und sagt, dass wir uns die Beine vertreten und einen
Spaziergang unternehmen könnten - dazu sage ich nicht nein. Erheitert verlassen
wir das Hotel und wandern über den Parkplatz in Richtung See. Als wir die Rama
Road (löblich: Rama Strasse) überqueren, entschliessen wir uns spontan, die
Gelegenheit beim Schopfe zu packen und uns über das Leben der Chippewas und
Rama Mnjikaning Indianer im örtlichen Heimatmuseum genauer zu informieren. Bei
diesem Besuch lernen wir, dass der Gouverneur von Kanada, ein gewissen Herr John
Colborne, im 19. Jahrhundert einige heimatlos gewordene Indianerstämme in
dieses Gebiet bringen lies, um ihnen am Lake Simcoe ein neues Zuhause zu geben.
Bereits wenige Jahre später gründete der Stammesführer William Yellowhead
Ojibwa die schöne Stadt Orillia und ermutigte die im Norden lebenden Rama,
seinem Beispiel zu folgen und sich ebenfalls am Wasser anzusiedeln. Bereits zur
Mitte des 19. Jahrhunderts folgten knapp 1.000 Ureinwohner diesem Ruf und
entschlossen sich, in Frieden mit den europäischen Einwanderern zu leben - das
ist phantastisch. Mittlerweile gehört die Freihandelszone der Mnjikaning zu den
einflussreichsten Steueroasen auf dem nordamerikanischen Kontinent und ermöglicht
es dem Stamm, pro Jahr einen dreistelligen Millionengewinn einzufahren - wie
aufregend.
11.00 Uhr Redlichst informiert verlassen wir das lehrreiche Museum und begeben
uns plaudernd zum See, um etwas frische Luft zu tanken und den Winterurlaubern
beim Eisstockschiessen und Schlittschuhlaufen zuzusehen - da kommt Freude auf.
Als ich auf die Heimfahrt zu sprechen komme, meint Georg, dass wir morgen gleich
nach dem Frühstück den Stadtwagen besteigen und nach Toronto krusen werden -
wie schade. Ausserdem höre ich, dass mein Bruder am Nachmittag mit Maria zum
Einkaufen fahren und zeitig mit den Silvestervorbereitungen beginnen möchte.
12.00 Uhr Pünktlich zur Mittagszeit stapfen wir durch den tiefen Schnee zum
Casinokomplex zurück und machen uns auf, ein Roulettespielchen zu wagen. Da ich
mich mittlerweile mit den Regeln bestens vertraut machen konnte, mustere ich den
Roulettekessel argwöhnisch und fühle, dass gleich die "7" kommen
wird. Noch bevor der Spielleiter "Rien ne vas plus" (löblich: Nichts
geht mehr) aussprechen kann, schnippe ich einen blauen Jeton auf besagte Zahl
und ärgere mich sehr, als die Kugel auf die "9" rollt - wie unlöblich.
Während Georg mit "Impair" alle ungeraden Zahlen wettet, versuche ich
weiter mein Glück mit einer "Kolonne". Dummerweise kullert der
Spielball diesmal auf die "0" und beschert der Spielbank einen hohen
Gewinn - gleich platzt mir der Kragen.
12.30 Uhr Nachdem ich knapp 800 DOLLARS in nicht einmal 30 Minuten verloren
habe, packe ich stinksauer mein Spielgeld ein und erkläre Georg mit erhobenem
Zeigefinger, dass ich mich nun hinlegen und am späten Nachmittag weiterspielen
werde. Mein Bruder nickt zustimmend und sagt, dass wir gegen 15 Uhr die "Dreamcatcher
Sports Bar" (löblich: Traumfänger Sport Wirtschaft) besuchen können -
das soll mir auch Recht sein. Missmutig verlasse ich die Spielhalle und strebe
unaufhaltsam zu den Aufzügen. Als ich jedoch am einladenden Chinagasthaus
"Noodle House" (löblich: Nudel Haus) vorbei laufe, kann ich nicht
widerstehen und werde wie von Geisterhand zu einem Hocker an den Tresen gezogen.
Zungeschnalzend überfliege ich das reichhaltige Angebot und bestelle kurzerhand
eine kantonesische Wonton Suppe mit Nudeleinlage. Ferner gebe ich eine
vitaminreiche Frühlingsrolle sowie ein Glas Diät Coca Cola in Auftrag -
schliesslich muss ich auf meine schlanke Linie achten.
13.30 Uhr Zurück in der Juniorsuite lasse ich mich erschöpft auf das bequeme
Sofa fallen und schliesse die Augen. Schon wenig später finde ich mich im Reich
der Träume wieder und spaziere durch die weltbekannte
Musikstadt Nashville - wie aufregend.
14.30 Uhr Ich werde durch das unüberhörbare Klingeln meiner Schwarzbeere
geweckt und bemerke beim Blick auf die Anzeige, dass Maria an der Leitung ist.
Selbstverständlich melde ich mich sofort und gebe auf Anfrage zu verstehen,
dass wir uns bestens im Casino eingelebt haben. Meine Schwägerin freut sich
ganz besonders und fordert mich auf, ihrem Mann die beste Grüsse auszurichten
und ihm mitzuteilen, dass er spätestens morgen Mittag nach Hause kommen muss -
nichts leichter als das. Nachdem ich meiner Schwägerin alles Gute gewünscht
habe, betrete ich das Nebenzimmer und weise meinen Bruder darauf hin, dass ich
gerade mit seiner Ehefrau gesprochen habe. Der Gute ist überrascht und
erwidert, dass er seine Herzdame schon sehr vermisst und das Wiedersehen kaum
mehr erwarten kann - wie schön.
14.45 Uhr Da Georg noch etwas ausspannen möchte, nehme ich bequem vor dem
Laptop platz und kümmere mich um die wichtige Anschnurarbeit. Dank modernster
Schnurlostechnik ist es mir im Handumdrehen möglich, die Internetzverbindung
herzustellen und meine löbliche Heimseite zu besuchen. Wie es sich gehört,
rufe ich als erstes meinen elektronischen
Postkasten auf und staune angesichts der vielen Briefe nicht schlecht. Da
sich unter den unzähligen Werbedepeschen auch wichtige Anfragen
besorgter Bürger befinden, mache ich mich sogleich an die Arbeit und
beantworte den Hilferuf einer 41jährigen Mutter aus Bremen. Frau Dörte J.
schreibt, dass ihr Sohn Michael (15) den Verstand verloren hat und sich mit
Gleichaltrigen zu sogenannten Blitzpöbelversammlungen
zusammenfindet - wie furchtbar. Als Kenner der heutigen Jugendszene schlage ich
sofort die Hände über dem Kopf zusammen und erteile der Frau den Ratschlag,
dem frechen Kind mit Hausarrest zu drohen und ihm das Taschengeld
für mehrere Monate zu streichen. Schliesslich weiss mittlerweile jedes Kind,
dass solche Veranstaltungen gefährlich sind und die Teilnehmer in ernsthafte
Schwierigkeiten bringen können.
15.30 Uhr Zum Abschluss begutachte ich mein elektronisches
Gästebuch und studiere die neuesten Einträge ganz genau. Danach klappe ich
den mobilen Heimrechner zufrieden zu und genehmige mir eine Dose Diät Coca Cola
aus der Minibar - das schmeckt. Just als ich bequem auf dem Sofa platz nehmen möchte,
stürmt Georg in meinen Wohnbereich und behauptet, dass wir nun unsere Chips
einpacken und erneut das Casino aufsuchen sollten - dazu sage ich nicht nein.
Cowboybehütet folge ich meinem Bruder zu den Aufzügen und stehe wenig später
an einem wild blinkenden Geldspielautomaten. Da mir das Roulettspiel heute kein
Glück bringt, wechsle ich kurzerhand einen 20 Dollarschein in funkelnde Münzen
um und lasse mich erdnussverzehrend vor einer Schlitzmaschine (unlöblich: Slot
Machine) nieder. Gekonnt werfe ich Geldstücke im Sekundentakt in den Einwurf
und erkenne schnell, dass es kaum möglich ist, die Maschine zu überlisten und
drei gleiche Symbole auf der elektronischen Anzeige erscheinen zu lassen - das
scheint mir ein abgekartetes Spiel zu sein.
16.00 Uhr Um nicht noch mehr Geld zu verlieren, ziehe ich es vor, diesen Unsinn
sein zu lassen und stattdessen einen Würfelspieler herauszufordern. Während
sich Georg beim Roulette vergnügt, geselle ich mich an einen "Seven
Eleven" (löblich: Sieben Elf) Tisch und mache meinen Einsatz. Schwungvoll
werfe ich die beiden Würfel gegen die Spielwand und zähle 11 Augen - wie schön.
Der Spielleiter zeigt sich überrascht und animiert mich, die Würfel erneut
aufzunehmen und diesmal die "Sieben" zu werfen - das lasse ich mir natürlich
nicht zweimal sagen. Auch diesmal ist mir das Glück hold und ich schaffe es,
der Bank insgesamt 380 Dollars abzuluchsen - das soll mir erst mal einer
nachmachen.
16.30 Uhr Um den kleinen Gewinn nicht gleich wieder zu verspielen, verlasse ich
den Tisch und leiste Georg Gesellschaft, um festzustellen, dass der Gute in der
Zwischenzeit noch mehr Spielchips anhäufen konnte. Als ich mich nach dem
Rechten erkundige, sagt mein Bruder aufgeregt, dass er eine Glückssträhne hat
und gleich vier Mal in Folge einen "Carrè" gewinnen konnte - wie schön.
17.00 Uhr Während langsam die Nacht anbricht, kehren wir in die "Dreamcatcher
Sports Bar" (löblich: Traumfänger Sport Wirtschaft) ein und setzen uns an
die Bar, um zwei frisch gezapfte Labatt Blau Biere zu bestellen. Als ich das
Glas ansetze und meine ausgetrocknete Kehle mit dem köstlichen Gerstensaft öle,
deutet Georg auf einen der vielen Fernseher und sagt, dass sich gleich die Los
Angeles Kings (löblich: Könige) gegen Colorado Avalanche (löblich: Lawine) im
Eishockey messen werden. Da ich mit dieser Sportart nur wenig anfangen kann,
versorgt mich der Mann hinter der Bar mit wissenswerten Fakten und erzählt,
dass die Mannschaft aus Colorado auch hierzulande sehr viele Anhänger
(unlöblich: Fans) hat und während der letzten Jahre mehrmals die
"Northwest-Division" (löblich: Nordwest Abteilung) gewinnen konnte.
Georg nickt eifrig und meint, dass das Pepsi Center in Denver seit mittlerweile
500 Spieltagen ausverkauft ist und pro Spiel 20.000 Zuschauer anlockt - das ist
ja kaum zu glauben. Trotz allem meint Georg, dass sein Herz seit vielen
Jahrzehnten für die "Toronto Maple Leafs" schlägt.
18.00 Uhr Nachdem wir unsere Gläser geleert haben, deutet mein Bruder
demonstrativ auf seinen Bauch und schlägt vor, dass wir nun das italienische
Gasthaus "Rinaldo's" mit einem Besuch beglücken sollten - das ist
eine hervorragende Idee. Zungeschnalzend schiebe ich Georg zu besagter Gaststätte
und erkläre nebenbei, dass eine schmackhafte Schinkenpizza nach diesem
aufregenden Tag nicht schaden kann. Leider erteilt mir mein Bruder eine Absage
und meint, dass im "Rinaldo's" keine Pizza zu bekommen ist - das
werden wir dann sehen.
18.30 Uhr Als wir endlich einen frei gewordenen Tisch in Beschlag nehmen können,
werfe ich einen prüfenden Blick in die Tageskarte und kann mich erst gar nicht
entscheiden. Um nicht zu verhungern, entschliesse ich mich kurzerhand, als
Vorspeise vitaminreiche "Bruschettas" (löblich: geröstetes
Knoblauchbrot), einen schmackhaften Gartensalat sowie als Hauptgericht einen
zarten Schwertfisch im Tomatenbett mit Nudeln (unlöblich: Pesco Spada Romesco)
zu bestellen. Georg lässt die Karte links liegen und gibt dem Kellner zu
verstehen, dass er wie immer sein Lieblingsessen, bestehend aus Scampi-Cocktail,
Insalata Rinaldo (Salat Rinaldo) sowie Pollo Affumincato Misura Gigante Rigatoni
al Forno (löblich: Gebackene Nudel mit geräuchertem Huhn und Ricotta-Käse)
verzehren will - wie aufregend.
19.30 Uhr Während wir kraftvoll zubeissen und unseren Ausflug noch einmal Revue
passieren lassen, bringt Georg unseren Kontostand zur Sprache und berichtet,
dass wir gar nicht schlecht im Rennen liegen und insgesamt 600 Dollars gewonnen
haben. Selbstverständlich schüttle ich sofort den Kopf und berichtige, dass
ich mich beim "Seven Eleven" hervorragend geschlagen habe und knapp
400 Scheinchen abräumen konnte.
20.30 Uhr Bevor wir das schöne Lokal verlassen, runden wir den Tag mit zwei
delikaten Espressos und zwei Gläsern Luis XIII. aus dem Hause Remy Martin ab.
Als ich die goldene Blüte dieses Trunks im Kerzenschein genau mustere, weist
mich Georg darauf hin, dass dieser Schnaps zum besten gehört, was man für Geld
kaufen kann. Während ich uneingeschränkt zustimme, höre ich weiter, dass ein
Liter im Laden umgerechnet 1.500 EUROS kostet - wie unlöblich.
21.15 Uhr Ein langer und aufregender Tag geht zu Ende und wir kehren erschöpft
auf unsere Zimmer zurück. Nachdem ich mir eine heisse Dusche genehmigt und mich
bettfertig gemacht habe, drücke ich mich durch die vielen Fernsehprogramme und
verweile auf einem Sender namens "SCIFI Channel" (löblich:
Zukunftskanal). Da just im Moment der spannende Gruselfilm "Frankenfish"
(löblich: Frankenfisch) beginnt, bleibe ich dabei und werde Zeuge, wie ein
genmanipulierter Riesenfisch die Sümpfe Louisianas in eine blutige Sülze
verwandelt - diesen Unsinn muss man einfach gesehen haben. Als auch noch
menschenfressende Ausserirdische auftauchen, drücke ich kopfschüttelnd auf den
"OFF" (löblich: AUS) Knopf und schlafe bald ein. Gute Nacht.
Ich gewinne viele bunte Scheine - wie aufregend:
verfasst
von Reinhard Pfaffenberg am 29.12.2007
©
Reinhard Pfaffenberg |
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