27.12.2007
07.00 Uhr Ich erwache unlöblichst und habe immer noch James
neues Weihnachtslied "Jingle Bells Blues" vom Konzert gestern Abend im
Ohr - das dröhnt. Laut seufzend rolle ich aus dem Bett und läute den Morgen
mit rhythmischer Sportgymnastik am geöffneten Fenster ein - wer rastet, der
rostet.
07.15 Uhr Nachdem ich mich redlichst ertüchtigt habe, begebe ich mich direkt in
die Nasszelle und entspanne bei einem Vollbad mit duftendem Schaum. Während ich
zur Seife greife, folge ich gespannt dem Radioprogramm aus meiner Heimat und höre,
dass die bundesdeutsche Fernsehlandschaft derzeit von einem Schleichwerbeskandal
gebeutelt wird. Verärgert erfahre ich, dass die ostdeutsche ZDF
Fernsehgartenleiterin Andrea Kiewel in die Kritik geraten ist, weil sie in den
letzten Jahren immer wieder den Firmennamen "Weight Watchers" (löblich:
Gewichts Beobachter) in diversen Sprechsendungen (unlöblich: Talkshows) erwähnt
hatte. Als die Dame in der letzten Johannes B. Kerner Ausgabe auf ihre Beziehung
zu besagtem Unternehmen angesprochen wurde, teilte sie frech mit, dass sie
selbstverständlich keine vertraglichen Bindung mit der im Jahre 1963 im
US-Bundesstaat New York gegründeten Firma eingegangen sei. Wie nicht anders zu
erwarten, stellte sich hinterher heraus, dass Frau Kiewel doch mit "Weight
Watchers" unter eine Decke steckt und sogar mit den Diät-Fundamentalisten
einen Werbevertrag über 35.000 EUROS geschlossen hat - das ist ja allerhand.
Zudem soll sich die blonde Moderatorin verpflichtet haben, über einen
bestimmten Zeitraum 500 bis 800 Gramm pro Woche abzunehmen und an PR-Aktionen
mitzuwirken. In einer Sonderklausel soll ihr ausserdem ein Extrahonorar in
Aussicht gestellt worden sein, wenn sie die zwielichtige Organisation in
"besonders prominenten TV-Sendungen" unterbringe. An diesem Beispiel
sieht man anschaulich, wie die durch GEZ-Zwangsgebühren finanzierten
Angestellten des Öffentlich Rechtlichen Fernsehens ihre gesellschaftliche
Stellung für eigene finanzielle Zwecke missbrauchen. Anstatt sich nun
halbherzig zu entschuldigen und Besserung zu geloben, sollte Frau Kiewel
umgehend ihre Kündigung einreichen und sich aus dem Fernsehgeschäft zurückziehen
- ich möchte diese unterbelichtete Osttante jedenfalls nicht mehr über den
Bildschirm flimmern sehen.
08.15 Uhr Stinksauer beende ich die Morgenwäsche und trete vor den Spiegel, um
mich für die Verabschiedung von Laura, Herrn William und Paul (3) in Schale zu
werfen. Da ich heute einen besonders guten Eindruck hinterlassen möchte, schlüpfe
ich kurzerhand in einen modischen Nadelstreifenanzug und vergesse auch nicht,
mir einen edlen Schlips aus echter Seide umzubinden - sieht wirklich prima aus.
Danach laufe ich ganz schnell nach unten und stelle fest, dass sich meine
Familienmitglieder bereits im Esszimmer versammelt haben und angeregt plaudern.
Selbstverständlich setze ich mich sogleich auf meinen angestammten Platz und
lasse mir von meiner Schwägerin eine Tasse Kaffee sowie frisch aufgebackene
französische Hörnchen (unlöblich: Croissants) kredenzen - das schmeckt. Während
ich kraftvoll zubeisse und mich an den frischen Lebensmitteln labe, höre ich
nebenbei, dass Laura und ihr Lebensgefährte bereits in wenigen Minuten die
Heimfahrt antreten werden. Als ich genauer nachfrage, erzählt meine Nichte,
dass William morgen wieder arbeiten muss und noch einige Vorbereitungen für ein
Treffen (unlöblich: Meeting) zu treffen hat - wie schade. Als ich das
Champagnerglas hebe und mir einen kräftigen Schluck genehmige, bringt Laura
einen Gegenbesuch zur Sprache und fordert uns auf, am Neujahrstag zum
gemeinsamen Mittagessen nach Hamilton zu kommen - das ist eine hervorragende
Idee.
09.00 Uhr Nachdem wir die netten Leute zum Wagen begleitet und ihnen zum
Abschied hinterher gewunken haben, nehme ich in Maria und Georgs Gesellschaft im
Wohnzimmer platz und lasse mir ein besonders schmackhaftes Zimtplätzchen
munden. Währenddessen werfe ich einen prüfenden Blick in den "Toronto
Star" (löblich: Toronto Stern) und bringe in Erfahrung, dass das "Ontario
Science Center" (löblich: Ontario Wissenschaftszentrum) während der
Weihnachtswoche mehrere interessante Sonderveranstaltungen anbietet - wie
aufregend. Da nach dem gestrigen Konzertspektakel etwas Abwechslung nicht
schaden kann, fordere ich die anderen auf, sich mir anzuschliessen und
kurzerhand zum Museum mitzukommen.
09.30 Uhr Während Amanda meiner Schwägerin in der Küche zur Hand geht und über
James Auftritt gestern Abend plappert, steige ich mit meinem Bruder und James in
den Stadtwagen und kruse gemächlich von der Einfahrt. Georg steuert das
PS-strotzende Gefährt gekonnt nach Süden und lässt es sich nicht nehmen, uns
einige Informationen zukommen zu lassen. Unter anderem hören wir, dass seine
Baufirma im Frühjahr einige Grossprojekte in die Tat umsetzen und neben
mehreren CONOCO Tankstellen auch einen siebenstöckigen Bürokomplex am
Downsview Airport im Westen bauen wird - wie interessant. Mein Bruder geht sogar
noch weiter und kündigt an, dass er womöglich gegen Ende des kommenden Geschäftsjahres
einen Grossteil seiner Firmenanteile verkaufen und nur noch als Senior-Scheff
repräsentative Aufgaben übernehmen wird - das wäre echt spitze.
10.00 Uhr Nach einer knapp halbstündigen Fahrt durch die verstopfen Strassen
treffen wir am Zielort ein und können den Wagen sicher vor besagtem Museum in
der Don Mills Road abstellen. Geschwind springe ich vom Rücksitz und animiere
meine Verwandten, mir in den futuristischen Glaspalast zu folgen - wie
aufregend. Als wir den Eingang passieren, staune ich nicht schlecht und erkenne
mit geschultem Auge, dass die Betreiber für eine Erwachsenenkarte 17 Dollars
verlangen - wie unlöblich. Gott sei Dank springt Georg in die Bresche und sagt,
dass er uns selbstverständlich einlädt und sämtliche Kosten übernimmt - wie
schön. Nachdem wir die Billets in Empfang genommen haben, gehen wir durch eine
eindrucksvolle Vorhalle und kommen in den Genuss, Hunderte an der Decke
befestigte Glaselemente ansehen zu dürfen. Während ich aus dem Kopfschütteln
gar nicht mehr herauskomme, weist mich James darauf hin, dass dieses sich
drehende Kunstwerk den Namen "Cloud" (löblich: Wolke) trägt und vom
angesehenen kanadischen Künstler David Rokeby installiert wurde - das soll mir
auch Recht sein. Um hier keine Wurzeln zu schlagen, schiebe ich James energisch
in den nächsten Ausstellungsraum und finde mich in einer faszinierenden
Spiegelgalerie wieder. Laut lachend spazieren wir von einem Spiegel zum nächsten
und können gar nicht glauben, welche Wirkung die verschiedenen reflektierende
Oberflächen auf das Spiegelbild ausüben.
10.45 Uhr Als nächstes führt uns Georg in eine Halle mit unzähligen
Musikinstrumenten aus aller Herren Länder. Natürlich schnalzt James prompt mit
der Zunge und tritt an ein indisches Zupfinstrument, um uns ein kleines Liedchen
vorzutragen - da kommt Freude auf. Beim Blick auf die Informationstafel erfahren
wir zudem, dass die sogenannte Sitar ursprünglich aus Persien stammt und
bereits vor über zweitausend Jahren erfunden wurde. James ist bestens
informiert und berichtet weiter, dass die Resonanzkörper in früheren Zeiten
aus getrockneten Kürbissen hergestellt und mit Messingplättchen verstärkt
wurden - das ist wirklich phantastisch.
11.15 Uhr Da uns ein uniformierter Museumsmitarbeiter skeptische Blicke zuwirft,
entschliessen wir uns, das Weite zu suchen und eine Sonderausstellung namens
"Titanic - The Artifact Exhibition" (löblich: Titanic - die
Gegenstands Ausstellung) aufzusuchen. Schon als wir die Türschwelle überschreiten,
stellen wir anerkennend fest, dass sich die Museumsleitung nicht hat lumpen
lassen und ein detailgetreues Modell im Massstab 1:10 mitten im Raum positioniert hat - das ist wirklich super. Neben
den 280 über viele Jahrzehnte zusammengetragenen Funden können wir ausserdem
den nachgebauten Maschinenraum sowie eine Luxuskabine mit ihren roten Plüschsofas
und Sitzgelegenheiten bestaunen - wie aufregend. Um einen genaueren Einblick zu
erhaschen, wende ich mich einer Multimediatafel zu und lerne, dass die Titanic
am 10. April 1912 unter Kapitän Edward John Smith zu ihrer Jungfernfahrt von
Southampton in England nach New York aufgebrochen ist. Nach einem kurzen
Zwischenstopp im französischen Cherbourg legte sie am darauffolgenden Tag auch
noch in Queenstown an, um letztendlich gegen halb zwei auf die offene See hinaus
zu fahren. Wie jedes Kind weiss, fand die Atlantiküberquerung der Titanic am
14. April um 23.40 Uhr ein jähes Ende. Kurz vor Mitternacht kollidierte das
"grösste und sicherste Schiff der Welt" mit einem zirka 300.000
Tonnen schweren Eisberg und begann bereits nach wenigen Minuten zu sinken.
Obwohl sofort ein Grossaufgebot der kanadischen sowie amerikanischen Küstenwache
auf die Fahrt zur Unglücksstelle geschickt wurde, konnten nur 704 Überlebende
aus den eiskalten Fluten des Nordatlantik gerettet werden - wie schrecklich.
11.45 Uhr Nachdenklich verlassen wir die informative Ausstellung und
entschliessen uns, in eine museumseigene Gaststätte einzukehren und uns eine
kleine Brotzeit zu genehmigen - immerhin darf das kulinarische Wohl auch bei
einem Museumsbesuch nicht zu kurz kommen. Während sich James um Speis und Trank
kümmert, nehme ich entspannt an der Seite meines Bruders platz und erkundige
mich, ob er den spannenden "Titanic" Film mit Leonardo Capri in der
Hauptrolle im Lichtspielhaus gesehen hat. Der Gute erteilt mir eine schnelle
Absage und meint naserümpfend, dass dieser Hollywoodschinken
mit der Realität wenig zu tun hat. HEUREKA - ich möchte gar nicht wissen,
welch schreckliche Tragödien sich auf dem sinkenden Dampfer tatsächlich
zugetragen haben.
12.00 Uhr Während wir kraftvoll zubeissen und unseren Hunger mit vitaminreichen
Truthahnbroten stillen, meldet sich James zu Wort und gibt zu uns verstehen,
dass wir nach unser wohlverdienten Pause das Planetarium im Nebengebäude
aufsuchen sollten - das ist die beste Idee des ganzen Tages. Ich nehme einen kräftigen
Schluck von meiner Coca Cola und stelle anschaulich klar, dass wir den kleinen
David ruhig hätten mitnehmen können - etwas Bildung würde dem Buben sicher
nicht schaden. James ist jedoch ganz anderer Meinung und behauptet, dass der
Kleine die vielen Eindrücke noch gar nicht verarbeiten kann und vom Konzert
gestern Abend immer noch ganz durcheinander ist - papperlapapp.
12.30 Uhr Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg und laufen direkt in die
"Space Hall" (löblich: Weltraumhalle) im Nordteil des Gebäudes, um
uns wenig später in der aufregenden Welt der Raumfahrt wieder zu finden. Mein
Bruder packt die Gelegenheit beim Schopf und hält sich besonders lange an einem
abgestürzten Meteoriten auf, der im Jahre 1953 in Colorado ausgegraben wurde.
Als ich genauer nachfrage, munkelt der Gute, dass dieser 54 Kilogramm schweren
Brocken bestimmt eine lange Reise hinter sich hat - wie aufregend. Zum Abschluss
unseres lehrreichen Ausflugs begutachten wir eine Nachbildung unseres
Planetensystems und kommen zu der Erkenntnis, dass die Erde nach der Sonne, dem
Jupiter, dem Saturn, dem Neptun und dem Uranus lediglich das sechstgrösste
Objekt im Sonnensystem ist. Wenn man die Grössenverhältnisse vergleicht, könnte
die Sonne die "kleine" Erde gut und gerne 109 Mal in sich aufnehmen.
13.15 Uhr Nun haben wir aber genug gesehen. Redlichst informiert verlassen wir
das schöne Museum und laufen ruckzuck zum Fahrzeug zurück. Da es in der
Zwischenzeit leicht zu schneien begonnen hat, stellt James die Klimaautomatik
auf angenehme 23°C ein und bringt und sicher in den Stadtteil York zurück. Während
der Autofahrt lassen wir die Museumsbesichtigung noch einmal Revue passieren und
sind einstimmig der Meinung, dass das "Ontario Science Center" zu den
interessantesten Ausstellungsstätten zählt, die wir jemals besucht haben.
Georg kündigt sogar an, in den nächsten Tagen seine Frau dorthin einzuladen
und noch einmal die Titanic Ausstellung aufzusuchen - das soll mir auch Recht
sein. Ich jedenfalls habe schon bald Koffer zu packen, Flüge zu erreichen sowie
Badehosen anzuziehen.
14.00 Uhr Zurück im Eigenheim lasse ich mich neben David (2) auf dem Sofa
nieder und berichte mit erhobenem Zeigefinger, dass wir den Vormittag dazu
genutzt haben, die wichtigsten Erfindungen der Menschen zu bestaunen und etwas
dazuzulernen. Der Bube klatscht aufgeregt in seine kleinen Hände und plappert
davon, dass er jetzt lieber mit seinem neuen Teddybären spielen will.
14.15 Uhr Da mir nach diesem anstrengenden Ausflug in die Welt der Wissenschaft
ein kleines Nickerchen angemessen erscheint, lege ich mich laut gähnend aufs
Sofa und strecke die Füsse aus. Schon bald schlummere ich ein und träume von
meinem bescheidenen Eigenheim
im Waldweg 11 - wie schön.
15.00 Uhr Just als ich Frau Mars staubwedelnd vor mir sehe, werde ich durch
lautes Geschirrklirren geweckt - wie unlöblich. Trotzdem erhebe ich mich laut
ächzend und erkenne schnell, dass Maria den Tisch für ein Kaffeekränzchen
deckt. Selbstverständlich gehe ich meiner Schwägerin umgehend zur Hand und
helfe ihr, einen Teller mit Plätzchen sowie zwei Kerzen aufzustellen. Ferner
schiebe ich eine Elvis Presley Weihnachtskompaktscheibe in Georgs Musikanlage
und drücke gekonnt auf "PLAY" (löblich: Spielen) - da kommt Stimmung
auf.
15.30 Uhr Gemeinsam lassen wir uns Bohnenkaffee sowie Weihnachtsgebäck
redlichst schmecken und plaudern nebenbei über James Auftritt gestern Abend.
Meine Schwägerin sagt, dass sie gar nicht glauben kann, dass der eigentlich
introvertierte Bube auf der Bühne so aus sich herausgeht. In meiner Funktion
als Musikexperte kläre ich Maria ganz genau über diese Sache auf und
verdeutliche ihr, dass James das Zeug zum Superstern hat und womöglich schon
bald in einer Villa in Nashville leben wird - das wäre einfach zu schön.
16.00 Uhr Plötzlich wechselt Georg gekonnt das Thema und meint ernsthaft, dass
ein wenig Sport nach dem vielen Essen der letzten Tage nicht schaden könnte.
Als ich schon abwinke und erkläre, dass Jogging bei dieser Kälte nicht möglich
ist, sagt mein Bruder, dass er gerne einige Bahnen im Hallenbad schwimmen würde.
Natürlich frage ich genauer nach und höre, dass gar nicht weit von hier ein
nettes Schwimmbad namens "Douglas Snow Aquatic Centre" beheimatet ist,
das Georg schon mehrmals besucht hat - wie aufregend. Da ich für heute Abend
keine wichtigen Termine in meiner Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) stehen
habe, sage ich gerne zu und stelle klar, dass ich mich zuerst um die
Anschnurarbeit kümmern muss.
16.30 Uhr Fachmännisch stelle ich die Verbindung zum weltweiten Internetz her
und segle direkt auf meine löbliche Heimseite, um den elektronischen
Postkasten zu überprüfen. Wie immer muss ich auch heute viele Hilferufe
besorgter Erziehungsberechtigter beantworten und komme aus dem Kopfschütteln
gar nicht mehr heraus. Unter anderem berichtet Frau Elisabeth S. aus München,
dass ihr Sohn Lukas (14) beinahe jeden Tag das Schnellessgasthaus
McDonalds besucht, um dort Freunde zu treffen und Käseburger, Hühnerklumpen
sowie Weichgetränke am laufenden Band zu verzehren - wie unlöblich.
Selbstverständlich gebe ich qualifizierte Ratschläge und empfehle der Frau,
dem Bürschchen das Taschengeld zu streichen und ihm einen deftigen
Schweinebraten vorzusetzen - das sollte ihm eine Lehre sein.
17.15 Uhr Da ich mich nicht um alles und jeden kümmern kann, beende ich die
Elternberatung und widme mich stattdessen dem elektronischen
Gästebuch. Wie immer lese ich alles genau durch und freue mich über die
neuen Einträge freundlicher Heimseitenbesucher - wie schön.
17.45 Uhr Just als ich den Heimrechner mausdrückend herunterfahre, kommt mein
Bruder daher und sagt, dass wir jetzt zum Schwimmbad aufbrechen sollten. Ich
springe umgehend auf und eile nach oben, um meinen hochwertigen Delsey Rucksack
mit einem Badetuch sowie meiner schicken Badehose aus Fort Myers zu befüllen -
da kommt Freude auf.
18.00 Uhr Während Maria lieber daheim bleibt und eine kleine Brotzeit für uns
vorbereitet, preschen wir mit durchdrehenden Reifen im Stadtwagen davon und
steuern das "Douglas Snow Aquatic Centre" in der 5100 Yonge Strasse
an.
18.30 Uhr Im Hallenbad angekommen, ziehen wir uns geschwind um und begeben uns
dann zum 50 Meter langen Schwimmbecken mit seinen sechs Bahnen und stellen fest,
dass heute Abend nur sehr wenige Menschen schwimmen wollen - das klappt wieder
wie am Schnürchen. Waghalsig springe ich in die Fluten und stelle fest, dass
das Wasser angenehm warm ist. Mein Bruder nickt eifrig und gibt zu Protokoll,
dass das Wasser hier immer 29°C hat - das ist wirklich phantastisch.
19.15 Uhr Als plötzlich eine Seniorengruppe mit älteren Damen (72-91)
daherkommt, wird es uns zu dumm und wir gehen wieder zu den Umkleidekabinen zurück.
Ruckzuck ziehen wir uns um und vergessen auch nicht, unsere Haare ordentlich zu
fönen - immerhin wollen wir uns keine lebensbedrohliche Erkältung einfangen.
Nach wenigen Minuten ist es soweit und wir könne auch schon die Heimfahrt
antreten - wie schön.
20.00 Uhr Zurück in der weihnachtlich geschmückten Villa erwartet uns Maria
bereits mit einem kleinen Abendessen in Form von mit Salami, Schinken und Käse
belegten Broten sowie kühlen Erdinger Weissbieren aus meiner weissblauen Heimat
- wie aufregend. Natürlich frage ich sofort nach dem Rechten und bringe in
Erfahrung, dass meine Schwägerin diesen köstlichen Gerstensaft erst gestern in
einem Feinkostladen im Einkaufszentrum erworben hat. HEUREKA - kaum zu glauben,
dass es sogar in Kanada Weissbier gibt.
21.00 Uhr Nachdem wir uns die Schmankerl redlichst haben munden lassen, tragen
wir das Geschirr in die Küche und setzen uns dann gemütlich vor den Fernseher
im Wohnzimmer. Obwohl ich vom Schwimmen ziemlich erschöpft bin, folge ich einer
interessanten Nachrichtensendung und bringe in Erfahrung, dass die pakistanische
Politikerin Benazir Bhutto heute bei einem feigen Anschlag durch radikale
Mohammedaner ums Leben gekommen ist - wie schrecklich.
21.30 Uhr Da mir aber langsam wirklich die Augen zufallen, verabschiede ich mich
von meinen Verwandten und ziehe mich laut gähnend auf mein luxuriöses Zimmer
zurück. Nachdem ich die Heizung etwas zurückgedreht habe, gehe ich zufrieden
ins Bett und schlafe gleich ein. Gute Nacht.
Wir besuchen eine informative TITANIC Ausstellung:
verfasst
von Reinhard Pfaffenberg am 27.12.2007
©
Reinhard Pfaffenberg |
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