Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

29.08.2007

07.30 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und fühle mich blendend. Voller Elan führe ich die wichtige Morgengymnastik am Fenster durch und bemerke beim Blick in meine Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry), dass der Rückflug nach Miami erst um 23 Uhr auf dem Programm steht - das wird ein langer Tag.
08.00 Uhr Nachdem ich meine Muskeln mit dem Hampelmann und Auf- und abhüpfen in Form gebracht habe, nehme ich ein löbliches Vollbad und fröne nebenbei dem informativen Kurzwellenprogramm des bayerischen Rundfunks. Neben den üblichen Schreckensmeldungen aus meiner weissblauen Heimat vernehme ich ausserdem, dass Herr Beck den armen Rentnern für 2008 eine deutliche Rentenerhöhung in Aussicht gestellt hat – darüber kann ich nur lachen. Weiter plapperte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident davon, dass die grosse Koalition schnellstens dafür sorgen müsse, dass der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung auch bei den einzelnen Bürgern spürbar ankommt. Darunter fällt nach Ansicht Becks auch eine Anpassung der HARTZ IV Sätze sowie des Arbeitslosengeldes. Nach Einschätzung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) könnte aus dieser Zukunftsmusik bereits im nächsten Jahr Wirklichkeit werden. Steuerexperte Alfred Boss geht in einer Zwischenschau (unlöblich: Interview) mit der "Westdeutschen Zeitung" davon aus, dass die Renten um zirka 1,5 und die HARTZ IV-Regelsätze um 0,5 Prozent steigen könnten - das wäre wirklich schön. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man die Millionen HARTZ IV Bezieher besser aussparen sollte. Schliesslich sitzen diese Menschen den ganzen Tag däumchendrehend vor dem Fernseher und tragen zum allgemeinen Aufschwung so gut wie nichts bei - wo soll das noch hinführen mit dieser Welt.
09.00 Uhr Redlichst informiert hüpfe ich aus der Wanne und bemerke, dass das Lämpchen meines Zimmertelefons rot blinkt. Misstrauisch nehme ich den Hörer ab und lausche einer aufgezeichneten Nachricht, die mir Herr Wang vor wenigen Minuten aufs Band gesprochen hat. Der Gute teilt mir mit, dass er sich bereits in Schale geworfen und mich gegen halb zehn zum gemeinsamen Frühstück in der hoteleigenen Gaststätte "The Buffet" (löblich: Das Büffet) treffen möchte - das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Geschwind schlüpfe ich in meine Kleider und vergesse auch nicht, meinen praktischen DELSEY Rollkoffer zu packen und ihn ordentlich neben die Türe abzustellen. Anschliessend verlasse ich voller Vorfreude das Zimmer und fahre mit dem Hochgeschwindigkeitsfahrzug nach unten - da kommt Freude auf.
09.30 Uhr Pünktlich auf die Minute treffe ich in besagter Wirtschaft ein und sehe, dass sich Herr Wang in der Zwischenzeit an einem schönen Tisch niedergelassen hat und einen Becher Kaffee trinkt - wie schön. Natürlich geselle ich mich sogleich dazu und stelle mit erhobenem Zeigefinger klar, dass wir den Morgen mit einem reichhaltigen Frühstück beginnen sollten. Herr Wang stimmt zu und folgt mir ruckzuck zum Büffet – wie schön. Nachdem ich einen laut plappernden ostdeutschen Pauschaltouristen (44) aus Görlitz zur Ordnung gerufen und ihm vogelzeigend erklärt habe, dass ein Spiegelei nicht "Mirroregg" sondern "Sunnyside Up" heisst, lade ich kopfschüttelnd Rühreier mit Speckstreifen, Frühstückskartoffeln, französisches Hörnchen (unlöblich: Croissant) sowie deftigen Schinken auf meinen Teller.
10.00 Uhr Während wir kraftvoll zubeissen und uns an den schmackhaften Speisen laben, erzählt Herr Wang laut gähnend, dass er die halbe Nacht im Spielkasino zugebracht und sogar einen kleinen Gewinn in Höhe von knapp 300 DOLLARS einfahren konnte – wie aufregend. Da ich aber heute keine Lust auf Spielchen habe, schlage ich vor, ein schönes Museum zu besuchen und der Kultur zu frönen. Herr Wang ist einverstanden und meint, dass wir die weltbekannte "Centaur Gallery" am "Strip" aufsuchen und gegen Mittag im renommierten "WYNN" Hotel essen könnten.
10.30 Uhr Nachdem wir das wichtigste Mahl des ganzen Tages beendet habe, kehren wir in die Hotelhalle zurück und erblicken plötzlich einen grossen Goldklumpen in einer Glasvitrine. Als wir den wertvollen Brocken genauer in Augenschein nehmen, macht uns eine Hotelangestellte darauf aufmerksam, dass es sich hierbei um den schwersten Nugget (löblich: Klumpen) handelt, der jemals gefunden wurde. Staunend erfahren wir weiter, dass das schöne Stück 28 Kilogramm auf die Wage bringt und einen Wert von mehreren Zehntausend DOLLARS hat. HEUREKA - nun weiss ich auch, woher dieses super Hotel seinen Namen hat.
11.00 Uhr Als wir ein schönes Taxi besteigen und mit hoher Geschwindigkeit am Flughafen vorbei rasen, meldet sich plötzlich der indische Schofför zu Wort und überreicht uns zwei Flugblätter mit der Aufschrift "NUDE, NUDE, NUDE" (löblich: Nackt, Nackt, Nackt). Ausserdem hören wir, dass der Heini ein hervorragendes Nackttanzlokal kennt, in dem die schönsten Dirnen der ganzen Stadt anzutreffen sind - wie unlöblich. Da wir bekanntlich seriöse Herren sind und mit Schmuddelkram nichts am Hut haben, winken wir schnell ab und erklären dem Fahrer, dass wir lediglich zur Kunstgalerie gebracht werden möchten - was muss ich denn noch alles ertragen.
11.30 Uhr Nach einer kurzweiligen Fahrt treffen wir endlich am Ziel ein und kommen aus dem Schwitzen gar nicht mehr heraus. Bei annähernd 40°C laufen wir ruckzuck in das klimatisierten Gebäude und kühlen uns redlichst ab - das tut gut. Danach schlendern wir durch die lichtdurchflutenden Räume und begutachten nicht nur Ölgemälde alter Meister, sondern auch neumodisches Geschmiere selbsternannter "Pop-Art" Künstler - das muss man einfach gesehen haben.
12.00 Uhr Als ich mich vor einer Büste der griechischen Göttin Athena einfinde und die Rundungen des Marmors betrachte, erkenne ich plötzlich, dass man sämtliche Ausstellungsstücke auch käuflich erwerben kann - wie interessant. Da der Kopf der Athena ganz gut in mein Schlafzimmer passen würde, frage ich bei einem Museumsmitarbeiter genauer nach und bringe in Erfahrung, dass das Kunstwerk 7.900 DOLLARS kosten soll - das ist wirklich kein Pappenstil. Da ich mir Dank des Rot-Grünen Rentenraubs mittlerweile kaum mehr ein Pfund Butter leisten kann, bedanke ich mich recht herzlich für die Auskunft und strebe in Gesellschaft meines Begleiters in den nächsten Raum, um einige von Pablo Picasso bemalte Teller zu beäugen. Herr Wang kommt aus dem Grübeln gar nicht mehr heraus und sagt, dass er zu gerne ein Stück Käsekuchen von solch einem Teller essen würde – das wäre einfach zu schön.
12.30 Uhr Nachdenklich wandern wir weiter durch das Museum und finden uns letztendlich vor den Werken eines amerikanischen Künstlers namens Steve Kaufman wieder. Herr Wang ist bestens informiert und erzählt, dass Herr Kaufman in den letzten Jahren den Durchbruch geschafft hat und nicht nur in den USA grösste Beliebtheit geniesst. Unter anderem hat der Kunstschaffende in den 60er Jahren die Gesichter von Marilyn Monroe, Mona Lisa, Albert Einstein, Napoleon und Wolfgang Amadeus Mozart auf die Leinwand gebracht und sie für mehrere Zehntausend DOLLARS verkauft. Herr Wang kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und behauptet, dass sich der Künstler Dank seiner technischen Fähigkeiten eine hohe Reputation erarbeiteten konnte und daraufhin sogar mit Andy Warhol zusammenarbeiten durfte - das soll mir auch Recht sein.
13.00 Uhr Nun haben wir aber genug gesehen. Da mittlerweile mein Magen knurrt und sein Recht auf eine Mahlzeit einfordert, verlassen wir die Kunstgalerie auf schnellstem Weg und entschliessen uns, in das benachbarte "Treasure Island Hotel" (löblich: Schatzinsel Hotel) einzukehren. Da uns der Gusto nach leichter mediterraner Küche steht, laufen wir unaufhaltsam in ein italienisches Gasthaus namens "Francesco's" und nehmen an einem schönen Tisch platz. Wenige Augenblicke später kommt eine schokoladenbraune Maid namens Janet an unsere Tafel und freut sich ganz besonders, uns im "Francesco's" begrüssen zu dürfen - wie schön. Bei dieser Gelegenheit werfen wir prüfende Blicke in die Tageskarte und entscheiden uns neben einem Fläschchen Wein aus dem Friaul ausserdem für einen gemischten Vorspeisenteller, Calamari (löblich: Tintenfische) vom Grill in Knoblauchsosse und köstlichem Ciabattabrot. Dazu serviert die nette Bedienung aus Italien importierten Käse der absoluten Spitzenklasse sowie lustige Nudeln in verschiedenen Farben - das keusche Auge isst bekanntlich mit.
13.30 Uhr Als ich aus dem Zungeschnalzen gar nicht mehr herauskomme und den Koch in den höchsten Tönen lobe, kommt Herr Wang plötzlich auf unsere Rückreise nach Miami zu sprechen und erinnert daran, dass wir bis spätestens 16 Uhr aus unseren Zimmern austschecken müssen - das hätte ich beinahe vergessen. Um die Wartezeit bis zum Abflug um 23 Uhr unterhaltsam zu gestalten, bringt Herr Wang ein gemeinsames Abendessen im "Golden Nugget" sowie einen anschliessenden Spielabend ins Gespräch - das hört sich wirklich verlockend an. Eifrig nickend verzehre ich meine Mahlzeit und spiele nebenbei mit dem Gedanken, noch ein gemischtes Eis mit Sahne zu bestellen.
14.15 Uhr Nachdem wir die gesalzene Rechnung mit Herrn Wangs goldener Kreditkarte bezahlt haben, schlendern wir entspannt durch das weitläufige Kasino und nehmen zur Gaudi an einer KENO Lotterieziehung teil. Selbstverständlich wähle ich auf dem 80 Nummern fassenden Spielschein meine fünfzehn Lieblingszahlen (3, 7, 17, 23, 27, 31, 37, 45, 47, 50, 57, 66, 67, 69, 77) aus und kann es kaum glauben, als gleich sechs meiner Zahlen gezogen werden - wie aufregend. Stolz lasse ich mir den Gewinn über 30 DOLLARS auszahlen und erinnere mich, wie ich während meines letzten Besuchs in Las Vegas einen „Dodge Viper“ im Wert von 80.000 DOLLARS gewonnen habe – das war spannend.
15.00 Uhr Da wir uns langsam auf den Weg zum "Golden Nugget" machen sollten, verlassen wir das Schatzinsel Hotel und rasen in einem gelben Taxi zu unserer löblichen Herberge zurück. Um nicht eine weitere Nacht berechnet zu bekommen, schleppen wir unser Gepäck zum Empfang und geben einer freundlichen Mitarbeiterin zu verstehen, dass sie unsere Koffer in den nächsten Stunden nicht aus den Augen lassen darf. Die rothaarige Maid (25) nickt artig und verspricht, unser Reisegepäck in einem abschliessbaren Raum sicher zu verwahren - das ist hervorragend.
15.30 Uhr Düdeldü - während sich Herr Wang die Zeit mit "Black Jack" vertreibt und ein Langgetränk verköstigt, laufe ich mit einer Münze in der Hand durch die vielen Gänge und fordere das Glück heraus. Erst nach dreissig Minuten habe ich eine geeignete 25 CENT "Slot Machine" entdeckt und zögere nicht, das Geldstück in den Schlitz zu stecken. Wie nicht anders zu erwarten, habe ich bereits nach wenigen Sekunden einen Gewinn in Höhe von 3 DOLLARS eingefahren - so kann es weitergehen. Gutgelaunt greife ich zu einem Münzbecher und fordere eine weitere Maschine heraus - leider ohne Erfolg.
16.15 Uhr Da ich es langsam Leid bin, um Kleingeld zu spielen, geselle ich mich kurzerhand zu Herrn Wang an den "Black Jack" (löblich: Schwarzer Jakob) Tisch und lasse mir als erstes die Regeln erklären. Mein Bekannter kratzt sich demonstrativ am Kinn und behauptet, dass es sich bei diesem Spiel um ein einfaches Kartenspiel handelt, bei dem der Mitspieler einen Kasinoangestellten herausfordern muss. Ziel ist es, 21 Punkte zu erreichen oder möglichst nahe an die 21 heranzukommen - das sollte ein Kinderspiel werden. Geschwind wechsle ich 100 DOLLARS in Tschips und setze pro Kartenspiel jeweils 10 DOLLARS. Leider schaffe ich erst im vierten Anlauf, die Höchstpunktzahl zu erreichen und mein Konto auszugleichen - wie aufregend. Trotz aller Rückschläge schaffe ich es innerhalb einer knappen halben Stunde, einen stattlichen Haufen Tschips anzuhäufen - das soll mir erst mal einer nachmachen.
17.00 Uhr Da man die glitzernde Spielerstadt Las Vegas nicht ohne eine Roulettepartie verlassen darf, entschliessen wir uns, vor dem wohlverdienten Abendessen zwanzig DOLLARS auf Rot zu setzen - da kommt Spannung auf. Natürlich ist uns Plutus, der römische Gott des Reichtums, auch diesmal wohlgesonnen und lenkt die Kugel auf die richtige Farbe - wie schön. Da ich es jetzt genau wissen will, setze ich unter den Anfeuerungsrufen junger Mitspielerinnen 100 DOLLARS auf die Kombination "2nd12" und ärgere mich sehr, als die Spielkugel plötzlich auf die grüne Null kullert – wie unlöblich.
17.30 Uhr Um nicht noch mehr Geld zu verlieren, fordere ich Herrn Wang unmissverständlich auf, mir auf schnellstem Weg in das schöne Italiengasthaus "Grotto Italian Ristorante" zu folgen. Ein freundlicher Kellner in weisser Schürze kommt auch gleich daher und führt uns zu einem schönen Tisch im hinteren Teil der Gaststätte. Als nächstes bekommen wir die Speisekarten überreicht und hören, dass heute fangfrischer Heilbutt sowie hausgemachte Ravioli mit Spinatfüllung zu empfehlen sind. Obwohl sich das sehr gut anhört, erkläre ich dem Mann, dass ich heute Appetit auf Nudeln habe und ein Gericht namens "Spaghetti Antonio" mit deftigen Fleischbällen haben will. Herr Wang entscheidet sich für die Empfehlung des Kochs und wählt besagte Ravioli sowie einen gemischten, aber keuschen Salat – das soll mir auch Recht sein.
18.00 Uhr Wir lassen uns die italienischen Spezialitäten redlichst schmecken und bedauern sehr, dass der Ausflug nach Las Vegas heute Abend schon zu Ende geht. Trotzdem lassen wir uns die gute Laune nicht verderben und stossen mit köstlichem kalifornischen Rotwein auf die schönen Tage in der Spielerstadt an – da kommt Freude auf.
18.45 Uhr Nachdem wir das Weinfläschchen geleert und noch zwei Schaumkaffees verköstigt haben, bezahle ich die Rechnung in Bar und gebe ein ordentliches Trinkgeld – davon kann sich der Ober eine saubere Brotzeit kaufen. Danach verlassen wir in bester Laune das einladende Lokal und treten auf die Fremont Strasse hinaus, um bei erdrückenden 103°F (löblich: 39°C) einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. HEUREKA – diese Hitze haut den stärksten Rentner um.
19.15 Uhr Just als wir mit kühlen Diät Coca Colas aus einem kleinen Supermarkt an der 6. Strasse kommen, werde ich von einer Gruppe Deutsch sprechender Jugendlicher überrumpelt und als Reinhard Pfaffenberg identifiziert – wie unlöblich. Weil die jungen Mensch ihr Glück kaum fassen können, lasse ich mich breitschlagen und gebe ausnahmsweise Autogramme.
19.45 Uhr Nachdem mir einer der Jugendlichen (17) versichert hat, fast täglich meine löbliche Heimseite zu besuchen, wünsche ich den netten Leuten noch einen schönen Aufenthalt in Amerika und spaziere dann schnell weiter. Auf dem Weg zurück zum "Golden Nugget" komme ich aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus und erkläre Herrn Wang, dass ich wegen der vielen jungen Anhänger (unlöblich: Fans) bald nicht mehr aus dem Haus gehen kann – wo soll das noch hinführen.
20.15 Uhr Endlich können wir das löbliche Hotel betreten und an der Rezeption unser Gepäck entgegennehmen – wie schön. Um nicht noch mehr Zeit in der Wüste zu verplempern, winken wir ein Taxi heran und lassen uns ohne Umwege zum "McCarran International Airport" kutschieren. Unterwegs läuft im Autoradio der bekannte Frank Sinatra Schlag "The Lady is a Tramp" (löblich: Die Dame ist eine Landstreicherin) und ich erinnere Herrn Wang an die guten alten Zeiten, als die wirklich grossen Künstler in der Spielerstadt auftraten.
21.00 Uhr Am Flughafen können wir unsere löblichen Gepäckstücke ohne Probleme eintschecken und bekommen von einer netten American Airlines (löblich: Amerikanische Luftlinien) Maid die löblichen Einsteigekarten überreicht – wie schön. Nach wenigen Minuten haben wir auch die intensiven Sicherheitskontrollen hinter uns gebracht und ich darf auch meinen schönen Cowboyhut aus Dallas wieder aufsetzen.
21.30 Uhr Auf dem Weg zum Tor (unlöblich: Gate) kommen wir an vielen Geschäften und Gaststätten vorbei und sehen, dass sogar hier im Abflugbereich jede Menge sogenannter "Slot Machines" aufgestellt sind – das ist ja allerhand. Um nicht noch mehr Geld an diesen Teufelsgeräten zu verlieren, betreten wir eine kleine Wirtschaft und lassen uns von einem Barmann mit Fliege zwei frisch gezapfte Budweiser Biere kredenzen – das tut jetzt richtig gut.
22.15 Uhr Nach einer weiteren Runde Hopfentrunk begeben wir uns langsam zu unserem Abflugtor und werden Zeugen, wie eine Mitarbeiterin der Fluggesellschaft zum Mikrofon greift, und unseren Flug AA 1842 nach Miami aufruft – wie aufregend. Weil Reisende mit Kleinkindern und Rentner bekanntlich Vortritt haben, betreten wir als erste die silberne Boeing 757 und finden ohne Probleme unsere löblichen Plätze A27 und B27 direkt hinter dem Flügel – wie schön.
23.00 Uhr Als die Maschine zu etwa einem Drittel gefüllt ist, geht es endlich los und der Kapitän setzt den Vogel mit Getöse in Bewegung, um ohne Umwege zur Startbahn zu rollen. Wenige Augenblicke später heisst es „Auf Wiedersehen Nevada“ und das Flugzeug erhebt sich locker und leicht in den Nachthimmel. Selbstverständlich schaue ich gespannt aus dem Fenster und erblicke das hellerleuchtete und scheinbar bis zum Horizont glitzernde Las Vegas. HEUREKA – dieses Schauspiel muss man einfach erlebt haben. Herr Wang gibt mir ganz Recht und sagt, dass alleine dieser Ausblick die Reise wert war – wie wahr.
23.45 Uhr Während wir auf der endgültigen Reiseflughöhe in Richtung Florida rasen, stelle ich meine Uhr auf die „Eastern Time“ (löblich: östliche Zeit) um und erkenne, dass es in Miami bereits 02.45 Uhr ist – wie aufregend. Danach lehne ich mich laut seufzend zurück und freue mich schon auf das Wiedersehen mit meinem Bruder morgen Früh. Gute Nacht.

Wir haben grossen Spass am Roulette Tisch:

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verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 29.08.2007
© Reinhard Pfaffenberg