Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

31.12.2002

31.12.2002
06.00 Uhr Hüpfe fröhlich aus dem Bett. Ich ziehe meinen Bademantel an und begebe mich umgehend ins Hallenbad. Ich ziehe ca. 20 Minuten meine Bahnen. Im Umkleidebereich torkelt mir eine splitternackte Dame entgegen. Sie macht aufreizende Bewegungen und spricht mich unzüchtig an. Das ist ja allerhand. Ich halte mir die Augen zu und verlasse fluchtartig das Hallenbad. Auf meinem Weg zur Rezeption stolpere ich über einen unlöblichen Servierwagen. Ich beschwere mich lautstark bei der Empfangsdame und verlange nach der Polizei.
Die Frau am Empfang beschwichtigt mich und erklärt mir, dass alles nicht so schlimm sei. Sie bietet mir als Entschädigung eine Flasche löblichen Weisswein an. Ich willige ein und ziehe mich kopfschüttelnd auf mein Zimmer zurück.
08.00 Uhr Nachdem ich einen löblichen Rosenkranz gebetet habe, fühle ich mich gleich etwas besser.
08.30 Uhr Treffe mich mit Prof. Kuhn im Frühstücksraum. Wir essen redlichst und schmieren uns noch einige Brote für den Nachmittagsausflug.
09.45 Uhr Ich spiele mit Prof. Kuhn und Frau Annemarie Weinbürger (aus Stuttgart) eine Partie Freiluftboccia. Natürlich gewinne ich auch diesmal wieder.
10.30 Uhr Wir fahren mit dem Bus nach Freiburg.
11.45 Uhr Ankunft in Freiburg. Wir gehen sofort Mittagessen und verzehren löbliche Käsespätzle.
13.00 Uhr Wir besuchen das Wenzigerhaus, das Museum für Stadtgeschichte. Der Eintritt kostet leider 2 Euro.
15.00 Uhr Kaffeekränzchen in einem netten Kaffee in der Innenstadt. Wir essen eine Schwarzwälder Kirschtorte und schliessen Freundschaft mit zwei äusserst löblichen Damen vom Freiburger Kirchenchor. Wir tauschen unsere Telefonnummern und die Adressen aus.
17.00 Uhr Ankunft im Urlaubsort. Wir machen uns frisch und gehen dann sofort Abendessen.
18.30 Uhr Anruf im Eigenheim. Guido ist heute besonders höflich und erkundigt sich nach meinem Wohlbefinden. Guido erzählt mir, dass er heute Abend 2 nette Kollegen zu einem löblichen Abendessen eingeladen hat. Ich wünsche Ihm viel Spass und ermahne Ihn, die Küche aufzuräumen. Guido lacht und legt auf. Was für ein braver Junge.
20.00 Uhr Im Hotel herrscht allgemeine Unruhe. Alle Gäste bereiten sich auf die Silvesterfeier vor. Prof. Kuhn und ich, wir ziehen es vor, unsere löbliche Flasche Weisswein in meinem Zimmer zum löblichen "Silvester-Stadl" zu trinken.
20.30 Uhr Karl Moik läuft zur Höchstform auf. HEUREKA. Wir bemühen mehrmals den Zimmerdienst zwecks Weissweinnachschub und geniessen den "Silvesterstadl" redlichst.
00.00 Uhr Wir stehen vor dem Hotel und sehen und das Feuerwerk an. Ich wünsche Prof. Kuhn ein gesegnetes Jahr 2003.
00.30 Uhr Ich rufe im Eigenheim an und will Guido einen keuschen Gruss übersenden. HEUREKA, nicht Guido, sonder ein wildfremder Mensch ist am Apparat. Im Hintergrund ist dröhnende Felsenmusik zu hören. Ich verlange sofort nach Guido. Der Unhold lacht nur diabolisch und legt auf.
00.35 Uhr Rufe erneut an. Guido ist am Apparat. Ich verlange sofort nach einer Erklärung. Ich kann Guido kaum verstehen, er lallt und ist völlig ausser Kontrolle. Da ich merke, dass mit Guido heute nichts mehr anzufangen ist, lege ich auf und vertage das Problem auf Morgen.
00.45 Uhr Bin ausser mir und ziehe Prof. Kuhn zu Rate. Edelbert ist ebenso ratlos wie ich.
00.55 Uhr Rufe im Nachbarhaus bei Familie Rudolph an und frage nach dem Rechten. Frau Rudolph ist in heller Aufregung. Mehrere Polizeifahrzeuge scheinen vor meinem Eigenheim zu stehen. Offensichtlich werden die Beamten aus meinem Eigenheim heraus mit diversen Feuerwerkskörpern beschossen.
01.00 Uhr Das ist zu viel für mich. An der Hotelbar trinke ich mit Prof. Kuhn mehrere Cognacs. Wir beschliessen, morgen sofort abzureisen.
01.30 Uhr Schreibe am hauseigenen Heimrechner einen elektronischen Brief an Franz-Xaver Ollmann. Er soll sofort zum Eigenheim gehen und nach dem Rechten sehen. Danach arbeite ich noch an meinem Tagebuch um mich etwas abzulenken.

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 31.12.2002
© Reinhard Pfaffenberg