06.05.2006
06.05.2006
06.00 Uhr Ich erwache löblichst und springe sofort aus dem Bett. HEUREKA - schon in knapp fünf Stunden werde ich in einer Maschine der Luft Kanada (unlöblich: Air Canada) sitzen und weissweintrinkend den Atlantik in Richtung Toronto überqueren - wie aufregend.
06.30 Uhr Nachdem ich im Pütschama den Frühsport absolviert habe, eile ich ins Bad und entspanne mich bei einem schönen Vollbad. Während ich mich wasche und redlichst rasiere, lausche ich nebenbei dem informativen Radioprogramm von BAYERN 2 und höre, dass Deutschland heute um etwa 4 Uhr einen neuen Rekord bei den Staatsschulden aufgestellt hat - wie traurig. Nach offiziellen Meldungen haben Bund, Länder und Gemeinden die Marke von sagenhaften 1,5 Billionen EUROS überschritten - wo soll das noch hinführen. Da die Herrschaften von SPD und Union mittlerweile fast jeden sechsten EURO für Zinsen ausgeben müssen, werden sich die Probleme in Zukunft weiter verschlimmern. Einen Aufschwung wird es Dank der unfähigen Politiker so schnell nicht geben - wie schade.
07.15 Uhr Nachdenklich steige ich aus der Wanne und ziehe eine Tschiens, weisses Hemd mit hellblauer Krawatte, bequeme Kuhjungenstiefel sowie ein modernes Kordsakko an - die Flugbegleiterinnen werden Augen machen. HEUREKA - da Sandra immer noch faul in den Federn liegt, klopfe ich beherzt an ihre Türe und fordere die Maid auf, schnell in die Gänge zu kommen. Anschliessend eile ich in die Küche und bereite das wichtigste Mahl des ganzen Tages in Form von drei keuschen Spiegeleiern, Grünländer Käse sowie geröstetes Weissbrot (unlöblich: Toast) zu - schmeckt nicht schlecht, Herr Specht.
08.00 Uhr Just als ich das Frühstück beende, erscheint Sandra laut gähnend und sagt, dass sie immer noch "einen in der Birne hat" - wie unlöblich. Angeblich hat die Maid bis 3 Uhr Morgens mit "Dynamic Flow" Kollegen im Park-Cafe "abgefeiert" und das Tanzbein zu aggressiver Hartfelsenmusik geschwungen - wo soll das noch hinführen mit dieser Jugend. Kopfschüttelnd erhebe ich den Zeigefinger und mache Sandra darauf aufmerksam, dass sie uns gleich zum Flughafen bringen muss. Meine Mitbewohnerin nickt artig und verspricht, dass sie eine Tasse Kaffee wohl wieder auf die Beine bringen wird - das hoffe ich sehr.
08.45 Uhr Während Sandra ausgiebig duscht und lauthals singt, gehe ich noch einmal meine Reiseunterlagen durch und stelle fest, dass ich beinahe meine DOLLARS im Wandtresor vergessen hätte. HEUREKA - entnervt stopfe ich das Geld in meinen praktischen Brustbeutel und werfe einen prüfenden Blick auf meine wertvolle ROLEX - nun wird es aber langsam Zeit für die Abfahrt zum Internationalen Franz Josef Strauss Flughafen.
09.15 Uhr Mit den Nerven am Ende rufe ich Sandra nochmals zur Ordnung und fordere sie auf, mir sofort den Schlüssel für den JEEP zu überreichen. Meine Untermieterin stürzt im Kimono (löblich: japanischer Morgenmantel) aus dem Bad und schreit, dass der Schlüssel wie immer am Brett neben der Haustüre hängt. HEUREKA - woher soll ich denn das wissen.
09.30 Uhr Nachdem ich mich von Katze Jenny redlichst verabschiedet habe und mein Gepäck ins Fahrzeug geworfen habe kommen endlich Amanda und David daher - nun kann uns nichts mehr aufhalten. Sandra steuert ihren JEEP mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Flughafen und erkundigt sich, wie lange ich denn in der "neuen Welt" bleiben werde. Natürlich mache ich einen Scherz und sage, dass ich für immer in Toronto bleiben und niemals mehr in den Waldweg zurück kehren werde. HEUREKA - noch niemals habe ich Sandra so glücklich gesehen.
10.00 Uhr Wir treffen vor dem Terminal 2 ein und springen schnell aus dem Wagen. Während Amanda die schweren Gepäckstücke auf einen praktischen Rollwagen stapelt, nehme ich den kleinen David auf den Arm und erkläre Sandra nochmals, dass sie während meiner Abwesenheit redlichst auf mein schönes Eigenheim aufpassen soll und keine unlöblichen Filmeabende oder Hartfelsenfeiern veranstalten darf. Ferner trage ich ihr auf, heute noch zu Bernd zu fahren, um die Abdeckplane für meinen JAGUAR abzuholen - ich kann mich schliesslich nicht um alles kümmern.
10.30 Uhr Nachdem wir uns von meiner Untermieterin verabschiedet haben, begeben wir uns gestresst an den Schalter der Deutschen Lufthansa AG und überreichen einer rothaarigen Maid die Flugscheine. Das freundliche Fräulein händigt uns nach wenigen Augenblicken die Einsteigekarten nach Toronto aus und wünscht uns eine gute Reise - wie schön.
11.00 Uhr Unaufhaltsam streben wir in Richtung Gate (löblich: Tor) und bemerken, dass wir mit einem Vogel der Marke Boeing 767-300 reisen werden - wie aufregend. Selbstverständlich beuge ich mich gleich zu David herunter und erkläre ihm, dass dieses Flugzeug über 290 Sitzplätze verfügt und eine Spannweite von sagenhaften 47,6 Metern hat - leider scheint sich der Kleine nicht dafür zu interessieren.
11.15 Uhr Als uns endlich löbliche Plätze in der zwölften Reihe zugewiesen werden, lasse ich mich laut stöhnend in den bequemen Sessel fallen und atme tief durch - diesen Stress hält nicht einmal der stärkste Rentner aus.
12.00 Uhr Nachdem sich David endlich beruhigt und sein nervtötendes Geschrei eingestellt hat, setzt sich das Flugzeug in Bewegung. HEUREKA - der Flugkapitän macht noch eine Sprechdurchsage an die Käbinkru und die Maschine rollt mit lautem Getöse den Taxiweg entlang, um letztendlich elegant vom Boden abzuheben - wie aufregend.
12.45 Uhr HEUREKA - als endlich das Lämpchen "Fasten your Seatbelt" erlischt, klatsche ich erleichtert in die Hände und springe voller Tatendrang auf. Neugierig wandere ich mit David auf dem Arm durch das Flugzeug und begrüsse die Mitreisenden redlichst. Auf Platz 34 A und B sitzt sogar ein Rentnerehepaar aus dem bayerischen Wald, das sich auf dem Weg ins kanadische Thunder Bay befindet - wie aufregend. Selbstverständlich schüttle ich die Hände der redlichen Menschen und erkläre ihnen, dass ich in Richtung Kanada unterwegs bin, um meinem Bruder Georg in Toronto einen Kurzbesuch abzustatten. Die freundlichen Leute freuen sich sehr und geben mir zu verstehen, dass wir auf dem langen Flug über den Atlantik sicher noch Gelegenheit finden werden, uns ausführlich zu unterhalten - wie schön.
13.15 Uhr Zurück auf meinen Platz ziehe ich den Empe 3 Spieler aus der Tasche und erhole mich bei löblicher Johann Strauss Musik - leider ist mir die Ruhe nicht lange gegönnt. Eine Flugbegleiterin kommt plappernd daher und erkundigt sich, ob wir zum Mittagessen lieber Fisch oder Schnitzel (löblich: Steak) haben wollen. HEUREKA - während Amanda einen keuschen Flossenträger wählt, fällt mir die Entscheiden gar nicht schwer. Ich bestelle ein redlichst durchgegrilltes Schnitzel mit Kartoffeln, Gemüse und exotischer Sosse und lasse mir dazu ein Gläschen kalifornischen Weisswein einschenken - schmeckt gar nicht schlecht, Herr Specht.
14.30 Uhr Nach dem Essen vertrete ich mir Empe 3 hörend die Füsse und stelle fest, dass in der letzten Reihe eine verdächtige Person im Nachthemd sitzt - wie unlöblich. Selbstverständlich mache ich sofort einen Flugbegleiter auf den Heini aufmerksam und erkläre, dass der Mann womöglich Mitglied einer terroristischen Talibanvereinigung sein könnte. Der Luftknecht will leider nicht auf mich hören und sagt, dass ich bitte wieder auf meinen Platz zurückkehren soll - wie unlöblich.
15.15 Uhr Düdeldü - bevor ich mir einen wohlverdienten Mittagsschlaf gönne, stelle ich meine hochwertige ROLEX auf die amerikanische Zeit um und stelle fest, dass es an der Ostküste erst 9.17 Uhr ist. Da uns noch ein knapp sechsstündiger Flug bevor steht, schlüpfe ich aus meinen Kuhjungenstiefel und mache es mir bequem. Schon bald schlafe ich ein und träume von meinem schmucken Eigenheim im Waldweg 7.
10.45 Uhr Ich erwache unlöblichst und höre, wie der Pilot in einer Sprechdurchsage mitteilt, dass wir während der nächsten Stunde eine unlöbliche Gewitterfront durchfliegen werden. HEUREKA - während viele Mitreisende aufgeregt auf ihren Sitzen hin und her rutschen und sich ängstlich anschnallen, bleibe ich kühl (unlöblich: cool) und gebe Amanda zu verstehen, dass mich diese Ankündigung gar nicht schrecken kann. Schliesslich bin ich weit gereist und habe schon viel schlimmeres miterlebt. Genüsslich lehne ich mich zurück und sehe mir labattblautrinkend einem Film namens "Die Reise der Pinguine" an. Dieser Streifen erzählt die aufregende Geschichte mehrerer Kaiserpinguine, die in der unwirtlichen Kälte am Rand der Arktis ihr Leben bestreiten müssen - wie aufregend. Allerdings ist der Streifen so gruslig, dass ich mir mehrmals vor Angst die Augen zuhalten muss.
12.15 Uhr Just als die südliche Spitze Grönlands in den Wolken verschwindet, wird endlich Kaffee und Kuchen serviert - wie schön. Da Amanda sich nun ebenfalls die Füsse vertreten will, nehme ich den kleinen David kurzerhand auf meinen Schoss und kredenze ihm köstlichen Kirschkuchen sowie ein Fläschchen Milch - das schmeckt dem Jungen richtig gut.
13.15 Uhr Düdeldü - bald haben wir es geschafft. Ich blicke gespannt aus dem Fenster und sehe die verschneiten Weiten Neufundlands unter uns hinweggleiten - wie aufregend. HEUREKA - in knapp neunzig Minuten werden wir auf dem "Lester B. Pearson Flughafen" in Toronto landen. Da es zu Hause bereits 19.00 Uhr ist, lehne ich mich erneut zurück und freue mich auf das Wiedersehen mit meinem Bruder.
14.15 Uhr Als sich der Flugkapitäns meldet und erklärt, dass wir mit etwas Verspätung landen werden, erwache ich ausgeschlafen und strecke mich redlichst. Natürlich werfe ich sofort einen Blick auf den Informationsbildschirm vor mir und lese, dass es in Toronto mit 17°C bzw. 63° Fahrenheit frühlingshaft warm ist - wie schön.
15.15 Uhr Mit halbstündiger Verspätung setzt die Boing auf dem Rollfeld des "Lester B. Pearson" Flughafens auf und rollt gemächlich zum Ankunftsgebäude. Da ich als Rentner bekanntlich meine Zeit nicht gestohlen habe, springe ich sofort auf und kann es gar nicht mehr erwarten, endlich wieder amerikanischen Boden zu betreten.
15.45 Uhr Nachdem die Erste-Klasse Reisenden die Maschine verlassen haben, sind wir an der Reihe. Ich dränge mich rucksackbepackt und davidtragend in die Ankunftshalle und kann mich gar nicht richtig orientieren. Amanda lotst mich sicher zur Passkontrolle und teilt mir frech lachend mit, dass ich mich jetzt bei den "Ausländern" anstellen muss. HEUREKA - da David bekanntlich die deutsche sowie kanadische Staatbürgerschaft besitzt, müssen Amanda und ihr Sohn nur einen sogenannten "Express-Check" (löblich: Schnell Überprüfung) absolvieren.
16.15 Uhr Als ich die Einreiseformalitäten erfolgreich hinter mich gebracht und dumme Fragen beantwortet habe, begebe ich mich laut nörgelnd zur Gepäckausgabe und sehe schon von weitem meinen löblichen DELSEY Rollkoffer auf dem Gepäckband kreisen - das klappt heute wie am Schnürchen. Just als ich den schweren Koffer vom Band lüpfe, kommt ein Sicherheitsbeamter mit schnüffelndem Hund daher und erkundigt sich, ob ich Lebensmittel mitführe. HEUREKA - natürlich schüttle ich entschieden den Kopf und gebe dem freundlichen Mann zu verstehen, dass ich selbstverständlich weder bayerische Schmankerl, noch irgendwelche Schnäpse in meinen Taschen verstecke. Leider will mir der Heini nicht glauben und fordert mich auf, meinen Rucksack zu öffnen - nun bin ich wohl überführt. Missgelaunt händige ich dem Beamten die bayerische Blutwurst, den wohlschmeckenden Wacholderschinken, Rauchwurz'n sowie die delikate Leberwurst mit Speckstückchen aus und beschwere mich redlichst - so kann man mit Rentner nicht umspringen. Anstatt sich zu entschuldigen, erhebt der Kontrolleur auch noch den Zeigefinger und erklärt, dass es aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt ist, Lebensmittel aus Europa, Südamerika, Asien, Australien oder Afrika einzuführen - wie schade. Verärgert beobachte ich, wie meine schönen Geschenke in eine Mülltonne wandern - wie unlöblich. Aber wenigstens darf ich die Schnäpse einführen.
17.00 Uhr Während Amanda nicht mehr aus dem Lachen herauskommt, schiebe ich den Kinderwagen verärgert durch den Zoll und sehe schon bald meinen Bruder winkend am Ausgang stehen - wie schön. Georg begrüsst uns überschwänglich und nimmt umgehend seinen löblichen Enkel auf den Arm. HEUREKA - ich erzähle meinem Bruder sofort, dass ein unlöblicher Beamter gerade die schönen Schmankerln beschlagnahmt hat. Georg ist traurig, meint aber, dass es einen Versuch wert war - wir recht er doch hat.
17.15 Uhr Nachdem wir das Gepäck in das Lincoln Town Car (löblich: Lincoln Stadtwagen) verfrachtet haben, geht es jetzt mit hoher Geschwindigkeit in Richtung meines Bruders Eigenheim in Nord Toronto - wie aufregend. Während der Fahrt auf der achtspurigen Autobahn berichtet Georg, dass seine Frau bereits am Herd steht und ein nahrhaftes Abendessen für uns zubereitet - welch gute Nachricht. Da ich genau weiss, dass Maria eine Artistin des Kochlöffels ist, läuft mir jetzt schon das Wasser im Munde zusammen.
17.45 Uhr Endlich treffen wir am stattlichen Haus meines Bruders ein und parken direkt vor der Eingangstüre. Meine Schwägerin Maria kommt uns entgegen und freut sich redlichst, uns zu sehen. Leider stehe wieder einmal nicht ich, sondern der kleine David im Mittelpunkt - wie unlöblich. Wir schleppen unser Gepäck ins Eigenheim und plaudern redlichst mit Georg und Maria.
18.30 Uhr Nachdem ich meinen schönen DELSEY Koffer auf mein komfortables Zimmer im ersten Stock gebracht und mich erfrischt habe, gibt es endlich etwas zu Essen - wie schön. Ich nehme neben meinem Bruder platz und lasse mir von Maria ein grosses Stück Hackbraten mit Sosse und Kartoffelbrei kredenzen - wie gut das duftet. Natürlich beisse ich kraftvoll zu und lobe meine Schwägerin für ihre Kochkünste. Erfreut stelle ich fest, dass mein Bruder sogar einen Kasten original bayerisches Löwenbräu Weissbier im Delikatessenladen besorgt hat. Natürlich prosten wir uns redlichst zu und lassen uns den Hopfentrunk in grossen Schlucken schmecken - das tut gut.
18.45 Uhr Während wir redlichst speisen, plaudern wir über Dies und Das und ich höre, dass wir morgen nach der Kirche meine Nichte Laura mit ihrem Lebensgefährten und Sohn Paul treffen werden - wie schön. Ausserdem sagt Georg, dass er sich nächste Woche ein paar Tage frei nehmen will, um mit uns lustige Ausflüge ins Umland zu unternehmen - das klingt wirklich gut.
19.30 Uhr Düdeldü - nach der dritten Portion Hackbraten lege ich das Besteck zur Seite und erkläre den anderen, dass ich jetzt ein Schnäpschen vertragen könnte. Georg ist begeistert und schenkt uns allen ein Gläschen des köstlichen "Bärwurz" ein - wie schön.
20.00 Uhr Während Amanda noch mit ihren Schwiegereltern im Wohnzimmer zusammen sitzt, gähne ich laut und ziehe mich redlichst auf mein Zimmer zurück.
20.30 Uhr Nach einer erquickenden Dusche gehe ich zufrieden ins Bett und verfolge die Nachrichten auf einem lokalen Fernsehsender. Da ich von der langen Reise sehr müde bin, schlafe ich schon nach wenigen Minuten ein und träume von einem spannenden Aufenthalt im schönen Toronto. Gute Nacht.
Wir fliegen mit Luft Kanada:
Das Haus meines Bruders in Toronto:
Meine Untermieterin Sandra:
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Bericht: Bösartige Filme:
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Bericht: Böse Musikanten:
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Mein schönes Eigenheim im Waldweg 7:
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verfasst
von Reinhard Pfaffenberg am 06.05.2006
©
Reinhard Pfaffenberg |
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